Für innovative Start-ups und Tech-Unternehmen, die mit Blockchain und DLT-Technologie arbeiten, ist die Auswahl des geeigneten Betriebsstandorts nicht leicht. Unklare rechtliche Rahmenbedingungen, oft skeptische Aufsichtsbehörden oder mangelhafte Infrastruktur können signifikante Hindernisse für Entwicklung und Wachstum des Unternehmens darstellen.
Ein Land hebt sich hier als positives Beispiel besonders markant ab: Malta. Bekannt als „Blockchain Island“ finden Blockchain Start-ups hier alle erforderlichen Voraussetzungen, um ein erfolgreiches, international agierendes Unternehmen zu gründen. Nachfolgend diskutieren wir 5 gute Gründe, die für die Betriebsansiedlung auf der Blockchain Island Malta sprechen.
Grund 1: Malta hat das höchste Wirtschaftswachstum aller EU-Länder/ Malta ist die schnellstwachsende Wirtschaft der EU.
Bereits seit mehreren Jahren floriert die maltesische Wirtschaft und begeistert mit dem höchsten Wirtschaftswachstum aller EU-Mitgliedsländer. Während die EU-28 2018 im Schnitt um bescheidene 2,1 % wuchsen, hat Malta eine Wachstumsrate von 5,4 % verzeichnet. Die Prognose der EU-Kommission für 2019 ist ähnlich rosig: Maltas Wirtschaft wird 2019 um 5,1 % wachsen – das sind 3,2% mehr als die EU-28.Ein solch positives wirtschaftliches Umfeld erleichtert die Betriebsansiedlung und Gewinnung von Arbeitskräften. Natürlich zieht sie zusätzlich zum aktuellen Boom der Blockchain Island weitere hochqualifizierte Arbeitnehmer aus aller Welt an.
Dazu bietet der Internationale Flughafen Malta Flugverbindungen nach ganz Europa und darüber hinaus. Tatsächlich gibt es hierher wöchentlich mehr europaweite Flugverbindungen als nach London Heathrow. Vor allem die staatliche Air Malta und RyanAir verbinden nach Berlin, Düsseldorf, München, Leipzig, Frankfurt, Hamburg, Wien, und Zürich täglich.
Grund 2: Eine innovationsoffene, technologiefreundliche Regierung
Malta ist schon länger als innovativer und technologiefreundlicher Wirtschaftsstandort bekannt. Anfang der 2000er-Jahre verabschiedete man ein gesetzliches Rahmenwerk, das die Ansiedlung von Online-Glücksspielanbietern fördern sollte. Diese Maßnahme hat sich im vergangenen Jahrzehnt als überaus erfolgreich erwiesen. Aktuell sind mehr als 300 Anbieter in Malta gemeldet. Die Umsätze der Branche machen insgesamt eindrucksvolle 12% von Maltas BIP aus. Die Positionierung als Blockchain Island soll natürlich an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen.
Blockchain-Unternehmen haben mit der maltesischen Regierung in erster Linie einen unterstützenden Partner, der den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der innovativen Technologie offen gegenübersteht. Die Regierung ist aktiv um die Ansiedlung der Unternehmen bemüht, wie die Ko-Organisation der zwei großen Kongresse Delta Summit und Malta Blockchain Summit im vierten Quartal 2018 beweist. Dabei waren auch Premierminister Joseph Muscat, Finanzminister Edward Scicluna und Innovationsminister Silvio Schembri persönlich vor Ort, um mit Teilnehmern zu sprechen und für den Wirtschaftsstandort Malta zu werben.
Malta mit seinen knapp 435.000 Einwohnern bietet im Gegensatz zu größeren Volkswirtschaften ein überschaubares Ökosystem, in dem sich Akteure aus Wirtschaft und Behörden persönlich kennen und direkt in Austausch treten können. Dies gilt auch für die erst 2018 neugegründete Aufsichtsbehörde Malta Digital Innovation Authority (MDIA). Mit Unterstützung eines lizenzierten VFA-Agenten kann in Rücksprache mit dem Regulator das geplante DLT-Modell analysiert und durch Aufzeigen von Schwachstellen optimiert werden. Enger Austausch im Vorfeld stellt sicher, dass letztendlich auch eine offizielle DLT-Lizenzierung ausgestellt werden kann.
Grund 3: Ein klares, rechtliches Rahmenwerk für Blockchain und DLT-Technologie
Einer der größten Vorzüge, den Malta für Blockchain-Unternehmen bereithält, ist das bahnbrechende und weltweit erste klare rechtliche Rahmenwerk für DLT-Technologie. Anfang 2018 entwarf man drei Gesetzesvorschläge, für die die Malta Financial Services Authority (MFSA) auch Feedback und Beratung von Branchenexperten und Blockchain Start-ups einholte.
Das klare Rahmenwerk besteht aus 3 separaten uns wichtigen Gesetzesakten. Der Virtual Financial Services Act (VFAA) sieht die Einführung von vier unterschiedlichen Lizenzklassen vor. Besonders ist dabei, dass eine eigene Lizenzklasse für Krypto-Exchanges geschaffen wurde. Die zwei weiteren Gesetzesakte führten zur Gründung der MDIA und definierten Anforderungen für die Lizenzierung von DLT-Modellen.
Außerdem werden auch unterschiedliche Arten von Token definiert, sodass man als Unternehmen in Malta für die Ausgabe von Security Tokens im Rahmen eines Security Token Offering eine ideale Ausgangslage vorfindet. Tatsächlich arbeitet der Malta Stock Exchange bereits mit Binance an der Einrichtung eines Security Token Exchanges.
Grund 4: Maltas dynamische, wachsende Blockchain-Community
Seit dem sich die maltesische Regierung der Positionierung Maltas als Blockchain Island verschrieben hat, ist die sonnige Mittelmeerinsel zu einem absoluten Blockchain-Hub avanciert. Immer mehr Start-ups und Gründer aus aller Welt siedeln sich hier an, um von den attraktiven Rahmenbedingungen zu profitieren. Daraus ist eine lebendige, dynamische Blockchain-Community entstanden, die weltweit ihresgleichen sucht.
Networking, Wissensaustausch und gegenseitiges Testen von Prototypen ist nirgendwo leichter als hier. Die Nachfrage nach Büroräumlichkeiten ist mittlerweile so hoch, dass ein eigener Krypto-Tower geplant ist. Dieser soll exklusiv für Unternehmen der Branche zur Verfügung stehen und diese mit topmodernen und dringend benötigtem Büroraum versorgen. Hinzu kommen große Kongresse und Events, bei der sich die größten Namen und Experten der Branche ein Stelldichein geben.
Grund 5: Unternehmensfreundliche Steuerpolitik mit attraktiven Steuersätzen
Für Malta als Wirtschaftsstandort sprechen zu dem auch eine unternehmensfreundliche Steuerpolitik mit günstigen Steuersätzen und weitgehend effizienten bürokratischen Prozessen. Die Einstellung der Regierung bringt Finanzminister Scicluna auf den Punkt, wenn er sagt „We hate bureaucracy here. And we respect the private sector and their ideas. And that’s the future. That’s where our future lies.“ Besonders zeigt sich dies bei einem vergleichsweise geringen Körperschaftsteuersatz.
So ist es bei sorgfältiger Planung und Konstruktion möglich, den effektiven Körperschaftsteuersatz auf nur 5 % zu reduzieren. Das kommt natürlich gerade Blockchain-Unternehmen zu Gute, welchen dann mehr Kapital für die Investitionen in weitere Entwicklung und Wachstum des Unternehmens zur Verfügung steht. Da Malta ein EU-Mitglied ist, können Unternehmen mit Sitz in Malta ihre Dienstleistungen im gesamten EU Raum anbieten.
Fazit
Blockchain-Unternehmen, die sich nach einem günstigen Standort für die Ansiedlung ihres Unternehmens umsehen, kommen an der Blockchain Island nicht vorbei. Malta bietet mit seiner technologiefreundlichen Regierung, einer pulsierenden Blockchain-Community, klaren rechtlichen Rahmenbedingungen und attraktiven Steuersätzen die perfekten Bedingungen für Blockchain-Unternehmen aus aller Welt.
Das sonnige Wetter und die angenehmen Temperaturen sind da bloß noch ein attraktiver Bonus.