Die Steuern für Strom variieren sehr stark in der Europäischen Union. In einigen Ländern sind es niedrige 5%, in anderen können sie aber bis zu 57% betragen. Die Europäische Kommission möchte diese Steuern nun harmonisieren, um damit einen Schritt in Richtung eines einzigen Energiemarktes in Europa zu unternehmen. Ein Problem dabei ist aber, wie mit höheren Steuern umgegangen werden soll ohne dabei die Endpreise für Verbraucher zu erhöhen.
Malta hat einen der niedrigsten Steuersätze für Strom in der EU, momentan 5%, genauso wie auch in dem Vereinigtem Königreich. Dänemark hat einen der höchsten Steuersätze, der momentan bei 57% liegt und in Deutschland sind es stolze 49%. Dieser eklatante Unterschied wird es schwer machen einen gemeinsamen Nenner zu finden. Ähnliche Steuerunterschiede gibt es auch bei den Gaspreisen.
Das Ziel ist es einen einzigen Energiemarkt für die EU zu erstellen, nicht nur durch die Bereitstellung von Infrastruktur und Verbindungen, sondern auch durch Regeln für Netzwerktarife. Der Energiekommissar der EU, Arias Cañete, sagt, dass das System viel zu komplex ist und es sollte stattdessen Regeln für Tarife geben, die ein transparentes System erstellen. Eine Harmonisierung der Preise könnte Europa auf dem globalen Markt konkurrenzfähiger machen, da die Tarife hier sehr viel höher sind als in den USA oder anderen Ländern.
Die Harmonisierung soll über die nächsten fünf Jahre ausgeführt werden. Momentan sind die Strompreise in Malta für die nächsten fünf Jahre festgelegt. Der durchschnittliche Preis auf dem europäischen Markt ist momentan 4.3 Euro Cents pro KW. Die Maltesische Regierung bezahlt aber einen überteuerten Preis von 9.599 Euro Cents pro KW an das ElectroGas Malta Consortium. Wie von dem Ministerium bestätigt wurde wird es auch keine neuen Verhandlungen über den Preis geben. Dieser ist zwar teuer, aber dennoch niedriger als vorher und er ermöglicht es der Regierung die Strompreise für Unternehmen im März 2015 um 25% zu senken. Der Tarif für Haushalte wurde bereits dieses Jahr gesenkt.
Da ist noch unklar ist, wie die Harmonisierung durchgeführt werden soll, und wie die Länder davon betroffen sein werden, ist es schwer zu sagen, wie die Zukunft von Malta aussehen wird. Da Malta momentan zu einem der günstigsten Länder gehört ist es unwahrscheinlich, dass die Strompreise explodieren werden. Es ist aber wahrscheinlich, dass es in anderen Ländern Preisreduzierungen geben wird.
Einer der interessanteren Punkte ist die Preisreduzierung des gewerblichen Tarifes, da diese Malta noch attraktiver für Unternehmen macht die ihren Betrieb nach Malta verlegen möchten. Mit den günstigen Energiepreisen, der Möglichkeit eine Steuerrückerstattung zu bekommen, einer ausgezeichneten Infrastruktur, einer niedrigeren Einkommenssteuer und einem perfekten Klima ist Malta zu einem beliebten Ort für kleinere und größere Unternehmen geworden.