Er zählt zu den prominenteren Personen der Veröffentlichungen rund um die Panama Papers. Zu diesem Thema hatte ich mich in Teil 1 sowie Teil 2 unserer Blogartikel bereits ausführlich geäußert und erklärt, warum die Panama Papers eigentlich keine Neuigkeiten waren.
Jedenfalls hat nun MFSA-Direktor Joseph Bannister sein Amt als Präsident der Finanzaufsicht niedergelegt, nachdem bekannt wurde, dass er als Direktor mehrere Offshore Firmen auf den Cayman Inseln fungierte. Doch bitte beachten Sie: Es geht hier nicht um eine straf- bzw. steuerrechtliche Bewertung der Sachlage – ob seine Funktion als Direktor dieser Firmen rechtens war oder nicht beziehungsweise ob sich hieraus überhaupt Tatbestände einer Steuerhinterziehung oder ein Konflikt mit dem maltesischen Gesetz ableiten lassen, bleibt fragwürdig. Vielmehr, so wird spekuliert, waren es politische Gründe, die Bannister zum Rücktritt zwangen.
Der Grünen Europa-Abgeordnete Sven Giegold unternahm entsprechende Schritte und schaltete die Chefs der EU-Finanzaufsichtsbehörden ein. Noch bevor man hier reagieren musste, teilte der Behördenchef mit, habe Bannister alle Ämter, die mit dem operativen Geschäft zu tun haben, niedergelegt.
Im Zuge seines Rücktritts hatte Bannister noch auf einen Missstand bei der MFSA hingewiesen und der Behörde empfohlen, die Ethikrichtlinien dahin gehend überarbeiten zu lassen, als dass sie eine Bevorzugung des Präsidenten und den anderen Mitgliedern des Direktoriums ermöglichten. Somit würden für das Direktorium weniger strenge Regeln gelten als für die Angestellten selbst. Sowohl die Bankaufsichtsbehörde (EBA) als auch die Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) zeigten sich äußerst zufrieden mit den anstehenden Änderungen.