Es war ein bewegender Abend am 30.03, als Joseph Muscat eine packende Rede hielt. Am 31. März 1979 verließen die letzten britischen Truppen die Insel Malta und seither feiern die Malteser an diesem Tag den sogenannten Freedom Day, dieses Jahr zum 37. Mal. Und als am Abend des 30. März dieser Feiertag beschritten wurde, hielt Joseph Muscat als Maltas Premierminister eine seiner besten Reden überhaupt.
Bezug nehmend auf den Terror in Paris und Brüssel stellte Muscat eingangs die Frage, was mit jungen Menschen passieren muss, dass sie zu Selbstmordattentätern werden und unschuldige Menschen mit in den Tod reißen. Was muss in diesen Jugendlichen vorgehen, dass sie radikalisiert werden können? Dies leitete ihn zu seiner zentralen Aussage, dass wir uns heute in einer Gesellschaft befinden, in der sich Minderheiten in Gettos abspalten und nicht weiter an unserem gesellschaftlichen Leben teilnehmen. „Wir predigen Inklusion und geben dennoch Minderheiten das Gefühl, dass sie fremd seien und nicht zu uns gehören.“, so Muscat.
Besonders viele farbige Migranten werden nur als billige Arbeitskraft aus Marsa angesehen und darüber hinaus nicht wahrgenommen. Zukünftige Generationen werden fragen, warum Malta nicht von den Fehlern der anderen Europäischen Länder gelernt habe.
„Wir haben ein Problem mit Rassismus. Wenn wir weiterhin so tun, als ob ein solches Problem nicht bestünde, werden wir in zehn Jahren die negativen Folgen massiv zu spüren bekommen.“, so der Weckruf Muscats an diesem Abend. Bereits positive Entwicklungen konnte er jedoch bezogen auf den Arbeitsmarkt feststellen. Bereits die Hälfte aller neuen Jobs ginge an Menschen, die nicht aus Malta stammen. Man sei hier auf dem richtigen Weg, Ziel sollte es jedoch sein in Malta so viele Arbeitsstellen zu schaffen, dass möglichst viele Ausländer einen Job erhielten.
Premierminister Muscat unterstrich einmal mehr, wie wichtig es ist, sich mit der Flüchtlingsfrage gesamtgesellschaftlich auseinanderzusetzen. Jede politische Lösung kann nur dann Erfolg bringen, wenn sie vom Volk getragen und unterstützt wird. Dazu bedarf es eines Bewusstseins für die Notwendigkeit von Integration.