Es ist schon einige Wochen her, dass Theresa May den harten Brexit angekündigt hat. Die Berichterstattung rund um den neuen US-Präsidenten Trump lässt das eine oder andere europäische Problem klein erscheinen, doch tatsächlich geht es beim Brexit um einen historischen Schritt in der Geschichte Europas. Immer wieder wird seitens der EU versucht den Austritt Großbritanniens aus der Union klein zu reden und eine mindere Bedeutung zuzuschreiben. Tatsächlich jedoch rumort es in der EU und der eine oder andere Politiker bekommt Bauchschmerzen, wenn er daran denkt, welche Folgen der Austritt haben könnte. Vor allem jedoch steht für Großbritannien einiges auf dem Spiel. Der harte Brexit eröffnet zwar härte Maßnahmen bei der Zuwanderung, der damit verbundene Verlust beim Zugang zum europäischen Binnenmarkt wird die Briten jedoch hart treffen. Ich höre von einigen Kollegen aus London, dass die Stimmung aufgeheizt sei und viele Unternehmen über eine Abwanderung nachdenken. Die deutsche Bankenmetropole Frankfurt steht hier hoch im Kurs.
Doch welche Folgen hätte der Brexit für Malta? Sehen Sie, Malta und Großbritannien verbindet ein enges Band. Die Kolonialherrschaft der Briten dauerte bis 1964 und viele Überbleibsel sind geblieben. Eine Abkehr von der EU bedeutet gleichsam eine Abkehr von Malta. Besonders der Tourismussektor sorgt sich um die Vielzahl der britischen Urlauber. Mit einem Austritt Großbritanniens aus der EU könnte eine Flut an bürokratischen Hürden auf Urlauber zukommen, die nach Malta reisen möchten. Diese Sorge ist groß, dass diese Hürden vor einem Urlaub abschrecken. Meine persönliche Meinung? Ich sehe das gelassener und gehe von umfassenden Neuregelungen zwischen Großbritannien und der EU aus, die ein einfaches Reisen innerhalb der EU weiterhin ermöglichen wird. Vielleicht wird es eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Doch nach der Verhandlungsphase wird Normalität einkehren.
Weiterhin spannend wird die Fiskalpolitik der Briten sein. Die Regierung hat bereits angekündigt die Steuern massiv zu senken, um für Unternehmen aus dem Ausland weiterhin attraktiv zu sein. Doch auch diese Frage lässt sich nicht von der Entwicklung der Verhandlungen abkoppeln. Selbst wenn die Steuersätze noch so niedrig sind, ist die Freizügigkeit für viele Unternehmen sehr wichtig. Wenn das Daily Business beispielsweise mit vielen Import- und Exportbeschränkungen belastet würde, lohnt sich ein niedriger Steuersatz schnell nicht mehr. Um hier eine Prognose abgeben zu können, muss man eine gewisse Zeit abwarten und die Entwicklungen bei den Verhandlungen beobachten. Dr. Werner & Partner hält Sie auf dem Laufenden.