Anlässlich der 73. UNO-Generalversammlung in New York Ende September sorgte der maltesische Premierminister Joseph Muscat für Aufsehen in der Blockchain-Szene. In seiner Rede ging er neben anderen Themen der Weltpolitik auch auf die Bedeutung globaler Zusammenarbeit in der Entdeckung und Erforschung technologischer Trends wie der Blockchain und Distributed Ledger Technologies ein. Er pries dabei das Zukunftspotenzial dieser noch jungen Technologie und erklärte, weshalb sich der Inselstaat als erstes Land weltweit für ein offizielles, legales Rahmenwerk entschied. Die Schlagzeilen dominierte er dabei dank einer besonders markant formulierten Aussage.
Kryptowährungen als „unaufhaltbare Zukunft des Geldes“
Muscat sprach in seiner 17-minütigen Rede vor der UNO-Hauptversammlung über eine Fülle von Themen wie die Gefahr zunehmender Isolierung und aufkommenden Nationalismen, möglichen Handelskonflikten, den Auswirkungen des Klimawandels ehe er auf das große Potenzial und die Chancen moderner Technologien hinwies. Er betonte die Chancen des digitalen Zeitalters und die Notwendigkeit sich den großen Chancen mit einer offenen Einstellung und einem globalen Diskurs zu nähern.
Als Beispiel hierfür erwähnte er, dass Malta als erstes Land der Welt eine offizielle Gesetzgebung für den Bereich der Blockchain/Kryptowährungen verabschiedet hatte. Somit habe man rechtliche Klarheit für eine Branche geschaffen, die bisher bloß in einem „rechtlichen Vakuum“ existiert hätte.
Blockchain wäre dabei die grundlegende Technologie für Kryptowährungen, welche die „unaufhaltbare Zukunft des Geldes“ seien würde. Er führte weiters aus, dass Kryptowährungen mehr Transparenz schaffen und somit helfen würden, schlechte von guten Unternehmen unterscheiden zu können.
Muscat Hebt Weitere Potenziale von DLT-Technologie Hervor
Anschließend ging Muscat noch auf weitere Möglichkeiten ein, die durch Blockchain und Distributed Ledger Technology geschaffen würden. So erwähnte er als weitere Beispiele Gesundheitssysteme, in denen Patienten volle Kontrolle über ihre medizinischen Daten haben könnten und sprach davon, dass der Handel von Emissionszertifikaten um ein vielfaches verbessert werden könnte.
Es wäre möglich zu überprüfen, ob humanitäre Unterstützung auch tatsächlich an jenen Stellen ankomme, für die sie vorgesehen war. Dank DLT könnte man sicherstellen, dass es durch den unberechtigten Zugriff auf Daten nicht dazu kommen würde, dass Bürger keinen Zugang zu ihrem rechtmäßigen Eigentum haben.
Doch auch auf Unternehmen und Behörden hat die Technologie weitreichende Auswirkungen. Unternehmen könnten mehr Verantwortung und Rechenschaft gegenüber ihren Shareholdern unter Beweis stellen, während sich Staaten vom „Horten“ von Daten über ihre Bürger auf die Regulierung einer Umgebung einstellen, in der Bürger dem Staat die Verwaltung ihrer eigenen Daten anvertrauen.
Warum Krypto/Blockchain für Malta relevant ist
Die Blockchain-Technologie und Kryptowährungen im speziellen haben für die kleine Mittelmeerinsel dabei einen sehr hohen Stellenwert. Bereits bisher hat Malta den Ruf als wichtiger und innovativer Finanzstandort genossen. Darum hat man auch die Zeichen der Zeit erkannt und rechtzeitig begonnen, sich als „Blockchain-Island“ zu positionieren.
Im Sinne Muscats Formulierung der Kryptowährungen als „unvermeidbare Zukunft des Geldes“ möchte Maltas Regierung das Land als attraktivsten und innovativsten Standort für die dahinterstehende Blockchain-Industrie machen.
Man erwartet sich neben der Sicherung von Maltas Ruf als fortschrittlichstem Finanzstandort im Mittelmeer natürlich auch durch die Ansiedlung innovativer Start-ups und Blockchain-Unternehmen am wachsenden Kuchen mitnaschen zu können. Vorteile umfassen die Entstehung neuer Arbeitsplätze, zusätzliche Steuereinnahmen durch die Ansiedlung und das Wachstum erfolgreicher Blockchain-Startups und natürlich auch den Aufbau von branchenspezifischem Know-how durch den Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften und Blockchain-Experten aus aller Welt.
Und da es sich bei Blockchain noch um eine sehr junge Technologie handelt, herrscht weltweit ein Wettrennen darum, welche Länder sich als Key Player in dieser Branche etablieren können. Im Wettbewerb mit Ländern wie der Schweiz, Liechtenstein, Estland oder Singapur hat sich Malta dank seiner ehrgeizigen und vorausdenkenden Regierung und dem weltweit ersten rechtlichen Rahmenwerk für DLT-Technologie durchsetzen können.
Welche Schritte Malta Bereits Unternommen Hat
In einfachen Worten ist Malta die Nummer 1 in Sachen Gesetzgebung hinsichtlich Blockchain und DLT-Technologie. Wie wir bereits berichtet haben, wurden auf der Blockchain-Island 3 wichtige Gesetzesinitiativen verabschiedet, die das erwähnte rechtliche Rahmenwerk bilden.
So wurden mit dem Virtual Financial Assets Act mitunter 4 unterschiedliche Lizenzklassen für anerkannte DLT-Dienstleistungsanbieter definiert und die Rolle der VFA-Agenten spezifiziert. Mit dem Malta Digital Innovation Authority Act wurde die Einführung der speziellen Aufsichtsbehörde für Maltas Blockchain-Branche beschlossen. Der Innovative Technology Arrangements and Services Act definiert Vorschriften für die Registrierung und Lizenzierung von Technologieanbietern in Malta, wobei vor allem Aspekte von DLT und Smart Contracts, respektive Kryptowährungs-Exchanges aufgegriffen werden.
Doch die Bemühungen der maltesischen Regierung gehen über die Verabschiedung von Gesetzen noch hinaus. Eine weitere Initiative etwa war die Co-Veranstaltung und Mitorganisation des Blockchain-Kongresses „Delta Summit“ Anfang Oktober. Neben einem beeindruckenden Line-Up von hochkarätigen Vortragenden wie Changpeng Zhao, dem CEO des größten Krypto-Exchanges Binance oder Roger Ver, Gründer von Bitcoin.com, ließen es sich auch der zuständige Minister Silvio Schembri und Premier-Minister Muscat nicht nehmen, bei der Konferenz zu sprechen.
So überrascht es auch wenig, dass Muscat die mediale Aufmerksamkeit der Weltbühne bei der UNO-Generalversammlung nützte, um auf die zukunftsgerichtete Einstellung seiner Regierung in Sachen Blockchain anzusprechen und ein klein wenig die Werbetrommel für die Blockchain-Island zu rühren.
Dabei ist klar: kein anderes Land innerhalb der EU (oder weltweit) bietet derzeit einen attraktiveren und vielversprechenderen Standort für die Gründung und Etablierung eines Unternehmens mit DLT-Technologie. Gründer profitieren von einem klaren rechtlichen Rahmenwerk, der Möglichkeit das DLT-Modell staatlich überprüft und lizenziert zu bekommen und das Vertrauen (potenzieller) Investoren zu erhöhen.
Wenn auch Sie sich für die Gründung eines DLT-Unternehmens interessieren und dabei den Standort Malta in Erwägung ziehen, dann stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Informieren Sie sich über unsere umfangreichen Service- und Beratungsleistungen in Sachen Blockchain und DLT oder vereinbaren Sie einen Beratungstermin um nächste Schritte zur Ansiedlung Ihres Unternehmens auf der Blockchain-Insel Malta.