Malta ist eines der kleinsten Länder in der Europäischen Union, aber es ist auch an der Spitze der am dichtesten besiedelten Länder. Die Größe der Inselnation ist ungefähr äquivalent zu 1/5 der Größe von London und 1/3 der von Berlin. Es leben momentan ungefähr 420.000 Menschen auf der Insel. Die Anzahl der registrierten Autos erreicht dennoch über 300.000. Etwa 80% dieser sind als Passagierautos registriert, 15% gewerblich, 5% Motorräder und 1% sind Busse und öffentlicher Nahverkehr.
Natürlich gehören nicht alle dieser Autos den Einwohnern von Malt. Es gibt viele Autovermietungen, die Autos an Touristen und gelegentliche Fahrer vermieten. Wenn man aber die hohe Anzahl an Autos mit der eigentlichen Größe der Insel ins Verhältnis setzt, ist es klar, dass es viele Staus geben muss, vor allem im Nordosten um die Bereiche von Sliema, Valletta und Msida und den Hauptverkehrsstraßen, die diese Städte mit dem Rest von Malta verbinden.
Vor allem die Hauptverkehrszeit ist ein Albtraum für viele Fahrer: verstopfte Straßen, langsamer Verkehr und gereizte Fahrer finden sich hier den Morgen und Abend auf den Straßen wieder. In den letzten 10 Jahren wurden sogar 58.000 weitere Autos registriert, 10.000 von diesen allein im letzten Jahr.
Leider ist der öffentliche Nahverkehr noch immer kein zuverlässiges Fortbewegungsmittel. Obwohl die Preise für ein Tagesticket sehr günstig sind (€1,50) und das Liniennetz recht groß ist, machen die verstopften Straßen die Busse auch nicht attraktiver, da die Fahrten einfach zu lange dauern. In den letzten 30 Jahren hat sich Malta von einem Land, welches an der Spitze der Länder war, die öffentlichen Nahverkehr benutzen in das Gegenteil verwandelt. Diese Veränderung kommt vor allem durch die bessere wirtschaftliche Situation und davon, dass es zu einem Statussymbol geworden ist, ein oder sogar zwei Autos zu besitzen.
Diese Situation ist natürlich nicht sehr gesund; weder für die Umwelt, noch für die Menschen, da mehr Autos und gereizte Fahrer auch mehr Unfälle bedeuten. Malta hat noch einen langen Weg vor sich, um eine Lösung für dieses Verkehrsproblem zu finden. Meiner Meinung nach müssen sie ein besseres öffentliches Nahverkehrsystem bieten, das den Menschen eine gute Alternative zum Auto bietet.