Viele unserer Mandanten fragen uns häufig wie denn das Banksystem in Malta ist und ob es dem in Zypern ähnlich ist. Um diese Frage zu beantworten, möchte ich die Unterschiede zwischen dem maltesischen an dem zypriotischen Bankensystem etwas näher beleuchten, denn auch wenn es sich bei beiden Ländern um kleine Inseln im Mittelmeer handelt, sind sie doch recht unterschiedlich was das Finanzsystem angeht.
Bis zur Finanzkrise 2008 schrieb Zypern eine Erfolgsstory. Rasant baute das Land seine Schulden ab und die Staatsverschuldung sank von 70,9% des Bruttoinlandsprodukts von 2005 auf gerade einmal 48,9% nur drei Jahre später. Dieses gelang der Insel unter anderem durch niedrige Steuersätze und Schwarzgeld aus anderen Ländern. Zypern und Griechenland sind wirtschaftlich eng miteinander verstrickt sind die Banken in Zypern gehören zu den Hauptgläubigern in Griechenland. Im Jahr 2011 befanden sich rund ein Drittel aller Geldmittel der Insel in Griechenland. Da Griechenland dann immer weiter in die Krise rutschte, litt Zypern auch immer stärker und die Banken gerieten in Geldnot. Im Jahr 2012 kollabierte das System und Zypern verlor Milliarden. Die Regierung stellte dann einen Antrag bei der EU auf Hilfsleistungen. Bei dem kürzlich durchgeführten EZB Stresstest schnitten die Banken in Zypern immer noch recht schlecht ab und sie benötigen mehr Eigenkapital, um eine weitere Krise überstehen zu können.
Das Bankensystem in Malta ist von Grund auf anders. Die Banken haben hier ihr Kapital vorrangig aus nationalen Quellen und nicht aus anderen Ländern. Das ist vor allem der Grund, dass Malta nicht stark unter der Finanzkrise litt. Generell sind die Banken hier sehr viel konservativer und machen keine riskanten Geschäfte. Das ist natürlich eine gute Nachricht, denn wenn Sie Ihre Firma nach Malta verlegen und auch ein maltesisches Geschäftskonto eröffnen, dann können Sie ein stabiles Banksystem erwarten. Die momentan größten Banken in Malta sind HSBC Malta, Banif und Mediterranean Bank. Diese schnitten bei dem EZB Stresstest sehr gut ab, was bedeute, dass die Banken genug Eigenkapital besitzen und für den eventuellen Fall einer weiteren Krise gewappnet sind. Natürlich hoffen wir, dass solch eine große Krise nicht wieder eintritt!