Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu. Noch bevor wir ich – wie jedes Jahr – auch in Bezug auf das Arbeitsjahr von Dr. Werner & Partner Resumee ziehe, möchtet ich dieses einen allgemeinen Rückblick über das Jahr auf Malta vollziehen. Was hat die Insel in diesem Jahr bewegt? Aus meiner Sicht war es kein gewöhnliches Jahr, dafür gab zu viele politische Erdbeben:
Die Steuerleaks – Von Panama über Malta bis hin zu den Paradise Papers
Selten wurde so viel über Steuern gesprochen. Im Kern ging es dabei oftmals um große Konzerne, die mit vermeintlichen Steuertricks ihren Gewinn kleinrechnen. Malta als Zielland für internationale Unternehmen geriet dabei besonders in den Fokus der Recherchen. Doch immer wieder, selbst von EU-Kommissionschef Juncker, kam man zum selben Ergebnis. Malta hält sich sowohl an geltendes EU-Recht als auch an die neuen Richtlinien, die aus dem OECD Abkommen (BEPS) resultieren.
Die Korruptionsaffäre um Premier Muscat
Aus Recherchen der Reporterin Galizia resultierend, stand Maltas Premier Muscat im Mai 2017 in der Kritik und im Verdacht politische Ämter ausgenutzt zu haben. Im Zentrum der Beschuldigungen war zwar seine Ehefrau, doch Muscat wusste um die kritische Lage seiner Regierung. Er zog die Wahlen vor und wurde im Juni 2017 allen Anschuldigungen zum Trotze wiedergewählt.
Die EU-Ratspräsidentschaft
Politisch zeigt das kleine Land Malta, dass es auch auf großer Bühne bestehen kann. Es übernahm für ein halbes Jahr die Ratspräsidentschaft und packte während dieser Zeit einige Projekte an. Wir hatten darüber berichtet. EU-Kommissionschef Juncker lobte die Amtsperiode Maltas und bezeichnete die Arbeit als vorbildlich.
Mord an der Bloggerin und Reporterin Galizia
Im Oktober wurde die Bloggerin, die zu Beginn des Jahres die Korruptionsaffäre um Muscat ins Rollen gebracht hatte, durch eine Autobombe umgebracht. Im Verdacht stehen die Mafia oder andere kriminelle Organisationen, mit denen es die Reporterin aufgenommen hatte. Malta stand zuletzt in der Kritik wegen seiner Pressefreiheit. Die EU-Gremien hatten hierzu eine bedingungslose Aufklärung des Mordes gefordert. Die Ermittlungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen.
Es war ein bewegtes politisches Jahr auf Malta. Allen Krisen zum Trotze zeigte sich die Wirtschaft sehr robust. Mit positivem Wachstum und guten Aussichten, wächst die maltesische Wirtschaft so stark wie fast keine andere Volkswirtschaft in der EU.