Die Kurse digitaler Währungen verhalten sich seit Jahresbeginn turbulent. Nachdem fast alle Kryptowährungen zum Jahresende 2017 ein Rekordhoch verzeichnen konnten, folgten Anfang des Jahres teilweise heftige Kursstürze. Von Bitcoin über Etherum, Ripple oder IOTA verloren viele der großen Kryptos heftig an Wert. Die Kritiker sahen sich bestätigt und hofften insgeheim auf den ein oder anderen Totalverlust. Auch die Nationalbanken, die bereits seit geraumer Zeit vor einer Spekulationsblase gewarnt hatten, konnten zufrieden sein. Doch tatsächlich ist es so, dass die Kurse digitaler Währungen zu Jahresbeginn oftmals sinken. Dies kann einerseits als Kurskorrektur gesehen werden. Andererseits sehen Experten Verbindungen zum chinesischen Neujahrsfest. Da Bitcoin und Co auf asiatischen Märkten bereits wesentlich stärker verbreitet sind, sind Kursreaktionen aufgrund dortige Geschehnisse meist heftiger. Wenn diese asiatischen Trader nach dem Urlaub wieder vor ihrem Computer sind, wird sich bei den Exchanger einiges tun.
Warum Kryptowährungen mehr als spekulatives Investment sind
Im Titel spreche ich von der Revolution digitaler Währungen. Doch tatsächlich sehen viele die Blockchain und andere digitale Zahlungstechnologien bisher verstärkt als Investment an. Im Übrigen ist dies der Hauptgrund für die dahinterstehende Kritik. Doch ich denke eine solche Einschätzung greift zu kurz. Es handelt sich hier nicht im ein neues Finanzprodukt, das auf bestehenden Finanzmärkten gehandelt wird. Nein, Kryptowährungen sind als disruptive Innovation zu sehen. Sie werden unseren Alltag langfristig radikal verändern. Wenn Sie früher mit einem prall gefüllten Geldbeutel einkaufen gegangen sind, wird in Zukunft ihr Handy ausreichen. Keine Karten, keine Unterschriften und keine PINS, die Sie sich merken müssen. Ist das noch Zukunftsmusik? Ja, aber keine in unerreichbarer Ferne. Die Kanzlei Dr. Werner & Partner arbeitet mit vielen Unternehmen zusammen. Einige davon sind stark in den Entwicklungen rund um die Industrie 4.0 involviert. Im mehr Arbeit wird von Maschinen erledigt werden. All das, was ein Computer besser als ein Mensch erledigen kann, wird er auf Dauer auch machen. Er wird es schneller und besser machen. Computer werden miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Und diese Daten wiederum werden im Kontext von Kryptowährungen interessant sein. Ich weiß, dass ich weit aushole. Doch ich möchte Ihnen als Leser klarmachen, dass es sich bei Kryptowährungen nicht um eine kurzfristige Erscheinung handeln wird. Vielmehr steckt in ihr das Potenzial, unser aller Leben zu verändern.
Wie reagieren Nationalstaaten auf Digitale Währungen
Man kann seit dem Hype um die extrem steigenden Kurse sehr gut beobachten, wie die Nationalstaaten der Technologien sehr kritisch gegenüberstehen. Unter anderen hat sich auch der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, kritisch geäußert. Bitcoin sei aus ökonomisch und ökologischer Sicht ineffizient. Von digitalem Zentralbankgeld hält er nichts. Viele seiner europäischen und internationalen Kollegen pflichten ihm bei. Andere Staaten, wie Venezuela und Nordkorea haben eigenes ICOs durchgeführt und Kryptowährungen „gegründet“. Zugegeben, diese befinden sich in Zahlungsschwierigkeiten und die dahinterstehende Motivation ist leicht zu durchschauen. Warum also die grundsätzlich kritisch ablehnende Haltung gegenüber der neuen Zahlungstechnologie? Einerseits wird die Intransparenz und fehlende Nachverfolgbarkeit kritisiert. Doch in diesem Punkt kann die Technologie zeigen, dass sie funktioniert. Denn jede Zahlung ist dokumentiert und bleibt ewig in der Blockchain bestehen. Sie wird nun von keinem nationalstaatlichen Organ kontrolliert. Dass die Finanzierung krimineller Machenschaften durch digitale Währungen vereinfacht wird, ist ein streitbarer Vorwurf, den sich die Technologie gefallen lassen muss. Eine grundsätzliche Kriminalisierung der gesamten Technologie führt aber in die falsche Richtung.
Nationalstaaten wir die Möglichkeit des „Gelddruckens“ entzogen
Der Hund liegt woanders begraben. Denn Kryptowährungen kommen ohne dritte Institution aus, die eine Währung erst legitimiert. Diese Funktion hatten bisher Zentralbanken inne. Nun reichen theoretisch Zahlungsempfänger und Zahlungssender aus. Das Netzwerk der anderen Akteure bestätigt die Zahlung und verifiziert sie somit. Bisher waren Zentralbanken das zentrale Organ auf dem Geldmarkt. Sie konnten über Geldmenge und Zentralbankzins entscheiden. Historisch wurde diese Funktion jedoch immer wieder ausgenutzt. Die Geldmenge wurde fast unendlich ausgeweitet und eine Entwertung fand statt. Auch aktuell pumpt die EZB seit zwei Jahren jeden Monat ca. 60 Mrd. € durch Anleihenkäufe in den Markt und weitet dadurch die Geldmenge aus. Diese Möglichkeit würde ihr durch eine Verbreitung digitaler Währungen entzogen.
Wie Malta Kryptowährungen regulieren möchte
Während sich viele Staaten der Kryptowährungen verschließen, möchte Malta sich der Herausforderung stellen. Als erstes Land auf der Welt bereitet der Inselstaat derzeit eine Regulierung vor. Für die Regierung Maltas wird dies als folgerichtiger Schritt hin zu einer kompetitiven und zukunftsorientierten Wirtschaft gesehen, die international wettbewerbsfähig ist. Eine Regulierung ist dabei nicht einfach, aber für Unternehmen, die im Blockchain Sektor aktiv sind unerlässlich. Denn nur wenn eine Regulierung erfolgt, können Transkationen rechtssicher abgeschlossen werden. Ziel ist es also digitale Währungen auf rechtsstaatlich sichere Beine zu stellen. Dabei wird Malta sehr wahrscheinlich Genehmigungsverfahren für Kryptobörsen sowie Geldverarbeitungsunternehmen in den Fokus nehmen. Über ein Lizenzierungsverfahren können sich Exchanger so staatlich legitimieren lassen. Ob diese dann durch die maltesische MFSA oder eine völlig neue Behörde kontrolliert werden, ist bisher noch unklar.
Der aktuelle Entwicklungsstand der Regulierung auf Malta
Momentan befinden wir uns auf Malta noch in einem Schwebezustand. Die Regierung hat bereits erklärt, dass Sie die Blockchain als Zukunftsmarkt erkannt hat. Da die Finanzindustrie auf Malta eine wichtige Rolle spielt, möchte die Regierung ein attraktives Angebot schaffen, sodass der Sektor auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt. In mehreren Arbeitsgruppen wird derzeit an einem Lizenzierungsverfahren gearbeitet. Wie dieses genau aussehen könnte, ist unklar. Möglicherweise ähnlich dem Verfahren einer Glücksspiellizenz. Die Kanzlei Dr. Werner & Partner hat erfahrene Mitarbeiter, die bis vor Kurzem selbst bei der MFSA tätig waren und die Arbeit der Kommissionen kennen. Wir sind bestens gewappnet und können Ihnen bereits heute dabei Behilflich sein, die wichtigsten Unterlagen bereitzustellen. So verlieren Sie, wenn es soweit ist, keine Zeit.