Gebürtig stammt Philipp Sauerborn, Partner bei der Kanzlei Dr. Werner & Partner, auf Freiburg. Eine Stadt im Südschwarzwald, die bekannt für ihren grünen Bürgermeister und die vielen Fahrradfahrer ist. Daher wird er von Bekannten, Freunden und Familienmitglieder immer wieder gefragt, wie es denn mit dem Fahrradfahren auf Malta so steht. Viele haben kein Bild von der Insel und können sich nicht vorstellen, wie der Verkehr hier abläuft.
Ich muss immer ein wenig schmunzeln, wenn ich Gespräche dieser Art mitbekomme, denn Malta ist wahrlich nicht so Fahrradfahrer-freundlich wie Freiburg. Natürlich gibt es auf Malta auch Fahrräder und Leute, die damit fahren. Im Sommer sieht man hier und da sogar einzelnen Gruppen von Rennradfahrern, die in Hitze trainieren. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass es beim maltesischen Autoverkehr nicht möglich ist, mit den Fahrrad “eine entspannte Runde zu drehen”. Warum?
Malteser lieben ihr Auto und nutzen es, wann immer es geht
Malta ist zwar eine sehr kleine Insel, das hält die Einwohner jedoch nicht davon ab, ihr Auto zu nutzen. Ganz im Gegenteil – So wie es scheint: Manchmal habe ich den Eindruck, dass viele Malteser, wo immer es möglich ist, mit dem Auto hinfahren. Sei es der Einkauf bei LIDL (sehr beliebt!) um die Ecke oder die Fahrt zum Lieblingscafe. Das Auto ist heilig, und wer etwas auf sich hält, besitzt sogar einen Sonntagswagen, der gehegt und gepflegt wird und nur am Sonntag benutzt wird.
Das hat wiederum zu Folge, dass die Straßen Maltas notorisch verstopft sind und die Fahrermentalität sehr emotional ist. Streng getreu dem Motto: Fahre ich nicht, fährt ein anderer – Also Gas geben und notfalls hupen. So wird der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zu einem echten Erlebnis. Wer hier mit dem Fahrrad fahren möchte, muss wachsam sein, um nicht “unter die Räder zu geraten” und starke Nerven beweisen.
Auch das Ausweichen auf die schönen Promenadenwege ist nicht ratsam, denn diese sind rege von Fußgängern frequentiert, was ein Durchkommen für Fahrradfahrer schwierig macht.
Nur für hartgesottene Fahrradfahrer zu empfehlen
Wenn ich also von meinen Bekannten auf die Fahrradkultur in Malta angesprochen werde, so verweise ich eher auf eine gelebte Autokultur. Wer aber dennoch nicht auf sein Fahrrad verzichten kann, findet eine Möglichkeit sich durch den Verkehr zu kämpfen. Einen Vorteil hätte es allemal. Man kann an Verkehrsstaus vorbeifahren und somit etwas Zeit einsparen. Davon abgesehen hemmt im Sommer auch die Hitze vor dem Griff zum Fahrrad, wenn es morgens zur Arbeit geht. Wie der öffentliche Nahverkehr in Malta ausgebaut ist, erfahren Sie in diesem Artikel.