Malta, ist das überhaupt ein eigenständiges Land? Welchen Einfluss soll ein Staat haben, der mit rund 420.000 Einwohner nicht einmal so viele Einwohner hat wie eine mittlere Großstadt in Deutschland, wie beispielsweise Leipzig. Selbst in Luxemburg leben 531.000 Einwohner und dabei es schon als Zwergen-Staat bekannt. Dennoch, Malta ist ein eigenständiges Land uns seit 2004 auch EU-Mitglied. Dabei übernimmt es immer wieder auch wichtige politische Verantwortung, wie vor zwei Jahren beim arabischen Frühling erneut ersichtlich wurde. Geographisch ist Malta unterhalb Siziliens im Mittelmeer zwischen Italien und Libyen zu verorten. Die daraus gewachsene Kultur lässt auch als ein Mix aus italienischen und arabischen Elementen beschreiben, sei es in der Sprache oder beim Essen. Genau diese geographische „Mittellage“ konnte Malta bereits mehrfach als Vermittler nutzen. Als Ex-Präsident und Machtdespot Gaddafi gestürzt wurde und es um den Aufbau des Landes ging, konnte Malta hier zwischen dem arabischen und europäischen Raum vermitteln.
Malta setzt schon lange auf Handelsbeziehungen zu den nordafrikanischen Staaten und somit war es im eigenen Interesse des Staates, die positive Fortführung der Wirtschaftsbeziehungen zu gewährleisten.
Von der Kolonialzeit Großbritanniens geprägt, ist Malta jedoch für seine britischen Strukturen bekannt. Als Urlaubsziel bei vielen englischer Rentner beliebt aber gleichermaßen bei Unternehmern in der gesamten EU bekannt. Denn Malta bietet ausländischen Investoren die Möglichkeit, legal einen Großteil der Steuern einzusparen. Dabei ist Malta kein Niedrigsteuerland wie Irland oder Luxemburg, sondern will mit einem attraktiven Erstattungssystem ausländische Investoren in das eigene Land bringen. Sie erhalten 6/7 der 35%-Körperschaftssteuer auf Antrag erstattet und reduzieren die zu entrichtende Steuerlast auf 5%. Was einigen EU-Kommissaren bereits ein Dorn im Auge ist, fördert den Steuerwettbewerb innerhalb der EU. Die EU als Wirtschaftsraum ist schon lange nicht mehr nur ein Raum des wirtschaftlichen Austauschs, sondern ein zusammengewachsenes Netz, bei dem sich für international ausgerichtete Unternehmer viele Effizienzvorteile erzielen lassen können.