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100 Mio. € Einnahme: Pass-Geschäft in Malta trifft auf stärke Nachfrage als erwartet

War die Kritik zu Beginn des Jahres noch lauter, so ist nun weniger davon zu vernehmen, dass Malta ausländischen Investoren die Möglichkeit bietet, sich eine Staatsbürgerschaft zu kaufen. Der „Goldene Pass“ wie das Dokument auch genannt wurde, haben bisher wohl schon über 100 Personen in Anspruch genommen und haben somit nun auch Zutritt zum gesamten Schengen-Raum. Da die Kosten für einen Pass bei knapp 1 Mio. € liegen, sind in den vergangenen 90 Tagen 100 Mio. € zusätzlich in die maltesischen Staatskassen geflossen. Bei einem BIP von jährlich ca. 7,5 Mrd. € ist dies eine sehr große Summe. Aus Regierungskreisen ist zu vernehmen, dass man mit lediglich 30 Mio. € an Einnahmen gerechnet habe und nun selbst von den Ansturm erstaunt sei.

Malta setzt sich über Widerstand der EU und der Opposition hinweg

Viel Widerstand gab es gegen dieses Programm seitens der EU, denn Malta, seinerseits selbst EU-Mitglied, würde den neuen Staatsbürgern nicht nur die Türen in das eigene Land, sondern in die gesamte EU öffnen. Zähneknirschend musste man das Programm nach einigen Änderungen jedoch hinnehmen. So besteht die Pflicht, eine einjährige Aufenthaltserlaubnis vorzuweisen und außerdem Staatsanleihen zu kaufen und diese mindestens fünf Jahre zu halten. Auch die ursprünglich vorgesehene Anonymität wurde aufgegeben und die Namen der Käufer der Pässe müssen veröffentlich werden.

Die Aufregung ist groß, doch tatsächlich bieten auch andere EU-Länder wie Österreich den Kauf von Staatsbürgerschaften an und Investitionen in diese Länder sind gängige Praxis, um eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, selbst in den USA. Von daher sollten sich die Gemühter wieder etwas beruhigen und man sollte nicht mit erhobenem Zeigefinger auf Länder zeigen, wenn man selbst mit Investitionsprogrammen die Möglichkeit bietet, in das eigene Land zu kommen.

Dennoch sollte ein Staat nicht die Moral verlieren und jedem die Möglichkeit der käuflichen Staatsbürgerschaft einräumen, denn er muss sich immer noch an demokratische Prinzipien halten, die sich nicht an den Rechten der Stärksten und Reichsten einer Gesellschaft orientieren, sondern an den Rechten eines jeden Bürgers.

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