Auch heute möchte ich den Brexit wieder zum Thema unseres Blogs machen. Ist es doch nach wie vor eine noch nie da gewesene Situation, mit der wir Europäer lernen müssen umzugehen. Auch wenn bis zuletzt niemand wirklich mit dem Austritt gerechnet hätte und viele junge britische Bürger momentan gegen den Austritt demonstrieren, muss man die Entscheidung des Volkes als Souverän akzeptieren und lernen damit umzugehen.
Der britische Finanzminister indes, selbst am meisten konfrontiert mit dieser historischen Entscheidung, ringt um Fassung. Die wirtschaftlichen Aussichten für das Land stehen nicht gut und es ist wahrscheinlich, dass Großbritannien bald mit einer Rezession rechnen muss. Viele Investoren haben ihr Kapital bereits abgezogen aus Sorge vor noch negativeren Folgen. Finanzminister Osborne hatte bereits kurz nach Bekanntwerden des Ergebnisses mitgeteilt, dass die Sozialausgaben gesenkt werden müssten und die privaten Steuern voraussichtlich angehoben werden müssen. Im Vergleich zu Boris Johnson und Nigel Farage, die vergangene Woche ankündigten, sich aus der aktiven Gestaltung für die Zeit nach dem Referendum herausziehen möchten, zeigt Osborne bereits mögliche Zukunftsszenarien auf und bereitet das Volk auf mögliche wirtschaftliche Einschnitte vor.
Doch er weiß um die finanzwirtschaftliche Bedeutung von den in Großbritanniens angesiedelten ausländischen Unternehmen und kündigte an, die Körperschaftssteuer auf 15% senken zu wollen. Damit würde der Körperschaftssteuersatz zu den geringsten innerhalb der EU zählen. Das Motiv liegt auf der Hand: Internationale Unternehmen in UK halten und dafür entsprechende Anreize schaffen.
Muss sich Malta nun Sorgen um seine fiskalpolitische Stellung innerhalb Europas machen? Die Kanzlei Dr. Werner & Partners kann diese Frage verneinen. Wer als Unternehmen nach Malta kommen möchte, um Steuern zu sparen, wird das auch in Zukunft tun, unabhängig von dem, was in Großbritannien entschieden wird. Malta bietet internationalen Unternehmen bereits heute attraktive Ansatzpunkte, um die Steuerlast zu reduzieren und bietet auch in Zukunft im Vergleich zum Vereinigten Königreich einen wesentlichen Vorteil: Es ist und bleibt EU-Mitglied.