In der Geschäftswelt ist Compliance ein sehr wichtiger Faktor. Sie ist ein wesentliches Element, das der Branche Glaubwürdigkeit verleiht und hilft, Vertrauen aufzubauen.
Diese Compliance ist eine wichtige Funktion eines Unternehmens gegenüber seinen Stakeholdern. Bei ordnungsgemäßer Umsetzung bildet sie die Grundlage für das Warum und Wie eines Unternehmens. Sie erhöht die Beständigkeit eines Unternehmens und reduziert gleichzeitig mögliche Fehler, die sich vermeiden lassen.
Wenn ein Unternehmen bestrebt ist, seine gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, gewinnt es ein tieferes Verständnis und Know-how für die verschiedenen Regeln, Gesetze und Vorschriften, die die Finanzindustrie regeln. Als Organisation ebnet sie sich den Weg, nicht nur die gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen, sondern vor allem von den Vorteilen zu profitieren, die sich aus der Konformität ergeben.
Hört man das Word „Compliance“, denken die meisten Menschen an Begriffe wie Steuern, Bußgelder, Strafen, Anforderungen an die Bekämpfung der Geldwäsche (AML), die Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung, Klagen und Kündigungen.
Die Rolle der FIAU und der Überwachungsprozess
Die FIAU kontrolliert, dass die Einhaltung der Verpflichtungen nach dem PMLA (Prevention of Money Laundering Act) und der PMLFTR (Prevention of Money Laundering and Funding of Terrorism Regulations) gewährleistet ist.
Um ihre Aufsichtsfunktion wahrnehmen und erfüllen zu können, wird von der FIAU ein risikobasierter Ansatz empfohlen, der von allen Beteiligten anzuwenden ist. Vor diesem Hintergrund werden Risikobewertungen an betroffenen Personen durchgeführt, die entweder (i) im Rahmen eines relevanten Finanzunternehmens oder (ii) einer relevanten Tätigkeit im Rahmen der Durchführungsverfahren der FIAU handeln.
Die Kontrolle kann sowohl aus der Ferne als auch vor Ort erfolgen. Die Fernüberwachung erfolgt durch Überprüfung der von der betroffenen Person gesendeten oder von der FIAU angeforderten Informationen. (Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Funktion der Überwachung und der MLRO nicht ausgelagert werden kann.)
Die erhaltenen Informationen und Unterlagen können unter anderem AML/CFT-Verfahren oder Grundsatzdokumente, Unterlagen zur Risikobewertung und Methoden zur kontinuierlichen Kontrolle umfassen.
Andererseits wird die Kontrolle vor Ort durch Besprechungen und Interviews mit dem Schlüsselpersonal der betroffenen Person durchgeführt. Deren Aufgaben können umfassen (sind aber nicht beschränkt auf) MLRO, sowie Durchsicht von Akten und Aufzeichnungen, Richtlinien und Verfahren und allen automatisierten Systemen, auf die die betreffende Person in ihrem Tätigkeitsbereich zurückgreift.
Folgen unwirksamer Compliance
Für die Integrität der Finanzmärkte ist es von größter Bedeutung, dass die Einhaltung rechtlicher und fachlicher Standards gewährleistet ist. Es gibt Kontrollmechanismen, um sicherzustellen, dass das Finanzsystem nicht in einer Weise missbraucht wird, die es ermöglicht, die Erträge in Richtung unangemessener Mittel zu lenken.
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung kommen einem dabei rasch in den Sinn. Geldwäscher bleiben dabei stets kreativ und originell in dem Versuch, ihre Aktivitäten ungehindert fortzusetzen. Die Vorgehensweise von Geldwäschern verändert sich mit der Veränderung der Vorschriften. Darum ist es wichtig, dass Compliance und effektive Richtlinien, Kontrollen, Prozesse und Verfahren immer einen Schritt voraus sind.
Der über Jahre aufgebaute Ruf und über lange Zeitraum hinweg getätigte Investitionen, die Unternehmen, Organisationen und Fachleute über einen langen Zeitraum hinweg unternommen haben, können leicht zunichte gemacht werden, wenn sie mit irgendeinem Fehlverhalten zu tun haben oder damit in Verbindung gebracht werden.
Mit der angemessenen und wirksamen Umsetzung der AML/CFT-Richtlinien und -Maßnahmen sowie der rechtzeitigen Erkennung und Intervention bei verdächtigen Transaktionen kann ein Verteidigungssystem eingerichtet werden, um Fällen von Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung zu begegnen.
Betroffene Personen
Die betroffenen Personen sind die erste Verteidigungs- oder Angriffslinie für den Kontakt von Kriminellen, je nachdem, von welcher Seite man sie sieht. Sie sind es auch, die bei der Meldung verdächtiger Transaktionen an vorderster Front stehen und gleichzeitig die Behörden als Verteidigungslinie für das Finanzsystem unterstützen.
Wer sind angesichts all dessen die betroffenen Personen? Sie tragen eine große Verantwortung und können als natürliche oder juristische Personen bezeichnet werden, die einschlägige Tätigkeiten oder Geschäfte im Zusammenhang mit Finanzen ausüben. Sie gelten nur dann als betroffene Personen, wenn sie eine verwandte und relevante geschäftliche und finanzielle Tätigkeit ausüben.
Diese Aktivitäten sind recht umfangreich und beziehen sich auf den Alltag und Transaktionen, sei es im Zusammenhang mit dem Kauf und Verkauf von Immobilien, bankbezogenen Aktivitäten, Steuerfragen, iGaming, Handel, Versicherungen, Investitionen und Verwaltungsdienstleistungen.
Investitionen sowie Altersvorsorge oder Fonds und Aktivitäten im Zusammenhang mit dem VFA unter einer Vielzahl anderer damit verbundener und relevanter Aktivitäten.
Die Auswirkungen der modernen Technologie
Moderne Technologien haben zu vielfältigen Zahlungslösungen geführt und umgekehrt auch den internationalen Geldfluss unterstützt. Bedauerlicherweise hat es auch dazu ermöglicht, dass sich Kriminelle immer komplexerer Techniken bedienen, um ihre illegalen Aktivitäten umzusetzen.
Traditionelle Ansätze der Geldwäsche werden weiter bestehen bleiben, werden aber im Laufe der Zeit durch ständig neue, weitere ergänzt. Dies stellt nicht nur auf absehbare Zeit eine Bedrohung für die Finanzsysteme dar. Vielmehr bezeugt es auch einen allgemeinen globalen Wandel hin zu einer Wirtschaft, die von digitalen Technologien immer abhängiger wird.
Neuigkeiten
Die Rechtsvorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche werden ständig überprüft und aktualisiert, um mit den auftretenden neuen Risiken Schritt zu halten. Die 4. EU-Richtlinie zur Bekämpfung der Geldwäsche wurde 2017 verabschiedet und bedeutete einen erheblichen Wandel hin zu einem risikobasierten Ansatz bei der Prävention und Abschreckung von Geldwäsche.
Die 5. und 6. Richtlinie zur Bekämpfung der Geldwäsche wurde bereits von der Europäischen Union verabschiedet und sollte bis 2020 umgesetzt werden. Damit wird deutlich, dass die Europäische Union den Kampf gegen die Geldwäsche und die Terrorismusfinanzierung konzentriert vorantreibt.
Fazit
Mit der Zeit werden die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung immer strikter. Damit steigt für Unternehmen auch die Gefahr, mit diesen nicht mehr konform zu sein.
Für Unternehmen, die mit einer großen Anzahl von Finanztransaktionen zu tun haben, ist es unerlässlich geworden, dass Risikoidentifizierungs-prozesse und die rechtzeitige Erkennung verdächtiger Aktivitäten effektiv umgesetzt werden. Hierfür bedarf es einer kontinuierlichen Überwachung, um sicherzustellen, dass die Compliance in all ihren Facetten eingehalten wird.
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