Ich hatte in einem meiner letzten Posts bereits über die Ratspräsidentschaft berichtet, die Malta in den nächsten sechs Monaten innehat. Dabei hat sich das kleine Land viel vorgenommen. Neben den Herausforderungen der Flüchtlingskrise und des Brexits existieren jedoch weitere Punkte auf der Agenda des Mittemeerstaats, die es umsetzen möchte. Dazu ist der maltesische Botschafter in Deutschland, Albert Friggieri, auf einige Fragen der Presse eingegangen und hat so einen Einblick in die Arbeit der kommenden Monate gegeben.
Verbraucherrechte sollen vorangetrieben werden
Ein europäischer Binnenmarkt sollte von offenen Zugängen zu den Märkten geprägt sein. Dazu zählt nach Überzeugung Maltas auch die Abschaffung von Roaming-Gebühren innerhalb ganz Europa. Das Parlament hat in den vergangenen Jahren bereits einige Gesetze auf den Weg gebracht, die das Telefonieren innerhalb der EU vergünstigt hatten. Ziel sei es jedoch eine vollkommene Abschaffung von Roaming Gebühren. Bisher bestehende Geo-Blockings, die beispielsweise Online-Shops eine nationale Preisdifferenzierung ermöglichte, solle abgebaut werden und somit der Handel zwischen den EU-Staaten weiter ausgebaut und der Wettbewerb dadurch belebt werden. Dies komme am Ende den Verbrauchern innerhalb der EU zugute. Zur digitalen Offensive zähle jedoch auch der Ausbau von kostenlosem WLAN. Unsere Gesellschaft ist heute stark abhängig vom Internet und viele Unternehmen haben voll auf das digitale Zeitalter gesetzt.
Malta sollte digitalen Ausbau selbst vorantreiben
Sie richtig und wichtig ich die vorgeschlagenen Schritte halte, so wichtig finde ich auch die Weiterentwicklung der Digitalisierung auf Malta selbst. Sowohl was die Infrastruktur anbelangt, kann Malta noch optimieren, indem die Netze sicherer und leistungsstärker ausgebaut werden. Als auch in Sachen Digitalisierung der Behörden gibt es auf Malta viel Verbesserungspotenzial. Wir haben während einer Firmengründung und der sich anschließenden Betreuung der Gesellschaft auf Malta mit vielen verschiedenen Behörden zu tun. Zwar können einzelne Formalia bereits digital abgewickelt werden, doch etliche Anträge müssen noch immer auf Papier eingereicht werden.