Der Wohlstand eines Landes lässt sich anhand vieler Indikatoren ablesen. Seien es die Preise am Immobilienmarkt, die Anzahl an neu gegründeten Unternehmen oder aber der wohl wichtigste Maßstab: das Wirtschaftswachstum. Auch in Deutschland schaut man regelmäßig auf die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts und wertet dieses als wesentlichen Maßstab, wie es der Bundesrepublik wirtschaftlich gerade ergeht.
Nun hat der IWF die positiven Wirtschaftsaussichten für Malta bestätigt und dem Inselstaat eine äußerst positive Entwicklung bescheinigt. Besonders in momentan für die EU turbulenten Zeiten erwiesen sich die Kennzahlen aus Malta als äußerst robust. Vor dem Hintergrund der anderen südeuropäischen EU-Länder, sei dies ein hervorragendes Ergebnis. Zwischen 2014 und 2015 lag das Wachstum der Produktion bei 8% und für 2016 waren nochmals 4% prognostiziert. Gemeinsam mit den sinkenden Arbeitslosigkeitszahlen stellt dies die hervorragende Entwicklung des Mittelmeerstaates dar.
Auch die Neuverschuldung des Landes sinkt im Vergleich zu den vergangenen Jahren weiter. So wird sie in 2016 nur noch 0,7% des BIPs betragen und somit auf einem historischen Tiefpunkt sein. Der Schuldenstand von 60% des BIPs kann in Verbindung mit den aktuell niedrigen Zinsen so sukzessive abgebaut werden. Optimistische Prognosen gehen für die kommenden Jahre sogar von einem Haushaltsplus aus.
Dennoch mahnt der IWF an, müsse Malta weitere Anstrengungen unternehmen, um krisensicherer zu werden. Insbesondere beim Bankensystem müssten weitere Maßnahmen unternommen werden, die zu einer sichereren Bankenwirtschaft beitragen. Zwar sei das maltesische Bankensystem mit bessere Liquidität und Eigenkapitalquote als andere Länder ausgestattet, doch insgesamt sei es immer noch stark auf den Immobilienmarkt Maltas fixiert, der sich – wie ich bereits mehrfach berichtet hatte – auf einem Höhenflug befindet.