In Malta haben internationale Unternehmer die Möglichkeit, einen sehr niedrigen Steuersatz zu erzielen. Handelt sich bei Malta aus diesem Grund um ein Niedrigsteuerland? Diese Frage möchte ich in meinem heutigen Post etwas genauer beleuchten.
Wann spricht man von einem Niedrigsteuerland?
Von einem Niedrigsteuerland spricht man im allgemeinen Sprachgebrauch dann, wenn die Steuerlast für Unternehmen unterhalb der 20%-Marke liegt. Schlaue Köpfe könnten nun meinen, dass Deutschland mit einem Körperschaftssteuersatz von nur 15% auch als Niedrigsteuersatz gelten könnte, doch addiert mal Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag, so erhöht sich die Steuerlast schnell. Klassische Niedrigsteuerländer innerhalb der EU sind beispielsweise Irland oder die Schweiz.
Ist Malta ein Niedrigsteuerland?
Nun zur Kernfrage, ob Malta auch als Niedrigsteuerland gilt. Diese Frage lässt sich auf den ersten Blick sehr einfach mit „Nein“ beantworten. In Malta muss jede dort ansässige Firma einen Steuersatz in Höhe von 35% entrichten. Damit gehört Malta faktisch zu den Ländern mit einem der höchsten Körperschaftssteuersätze, wenngleich hier keine weiteren Steuern, wie in Deutschland, dazukommen. Wie kommt es aber nun, dass Unternehmen Malta dennoch als Land wählen, um die eigene Steuerlast zu reduzieren?
Wie resultiert niedriger Steuersatz in Malta?
Die 35%-ige Körperschaftssteuer muss jedes Unternehmen entrichten, auch solche, die von internationalen Unternehmen genutzt werden, um Steuern einzusparen. Doch die maltesische Regierung sieht für ausländische Shareholder eine 6/7 Steuerrückerstattung vor. Die Erstattung erfolgt auf Antrag innerhalb von 4 Wochen nach Einreichung der korrekten Formblätter. Dadurch resultiert letztendlich eine Steuerlast auf Unternehmensebene von nur 5%, denn 30% (=6/7) werden erstattet. Der maltesische Staat hofft mit dieser Maßnahme, Unternehmer auf der Insel anzusiedeln und dadurch langfristig als attraktiver Standort innerhalb der EU zu gelten.
Aus diesem Grund wird Malta manchmal als Niedrigsteuerland bezeichnet, was jedoch im Prinzip nicht richtig ist, denn wie aufgezeigt stellt der 5%-ige Steuersatz eine klare Ausnahme und eine Art Subventionsmaßnahme dar.