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Krypto Exchanges – Teil 2 – Fiat Währungen und Crypto Exchanges

Krypto-Exchanges sind aktuell der womöglich spannendste Bereich der Kryptosphäre. Im ersten Beitrag unseres Dreiteilers rund um Krypto-Exchanges haben wir uns darum mit deren grundlegenden Funktionsweise und Eigenschaften auseinandergesetzt. Außerdem haben wir Vor- und Nachteile von zentralen und dezentralen Exchanges betrachtet. Egal ob zentral oder dezentral: Krypto-Exchanges sehen sich mit einer Vielzahl von Problemen und Herausforderungen konfrontiert.

Darum betrachten wir im heutigen Beitrag die schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen Exchanges agieren müssen. Primär geht es dabei um finanzielle und rechtliche Fragestellungen. Doch es gibt Grund zur Hoffnung. Wir werden auch aufzeigen, welche Möglichkeiten sich zur Behebung der Probleme von Krypto-Exchanges andeuten.

Herausforderungen bei Fiat-Währungen und Crypto Exchanges

Ein großes Problem für Krypto-Exchanges stellt die kritische und negative Haltung von Regierungen und Aufsichtsbehörden gegenüber ihrem Betrieb bzw. den Kryptowährungen im Allgemeinen dar. Diese Ablehnung kann sich in Form von Einschränkungen oder gar dem Verbot des Betriebs von Krypto-Exchanges äußern. In China etwa wurde von staatlicher Seite der Betrieb von Exchanges verboten und der Zugriff auf ausländische Exchanges per ISP-Blocking gesperrt.

Das größte Problem für den operativen Betrieb von Kryptowährungs-Exchanges ist allerdings geringe Liquidität durch fehlende Unterstützung durch Banken. Für die flüssige Abwicklung von Trades in diversen Währungspaaren müssen Exchanges nämlich über ausreichend Liquidität verfügen – und diese können nur flexible und gefüllte Bankkonten bieten. Denn Exchanges müssen ausreichend Reserven haben, wenn keine Coins mehr da sind, die verkauft werden können. Nur durch hohe Liquidität können Schwankungen bei Angebot und Nachfrage abgefedert werden.

Die meisten Banken sind allerdings sehr konservativ, risikoscheu und haben bisher auch davor zurückgeschreckt, die an sich interessante und potenziell lukrative Unternehmenssparte der Krypto-Exchanges zu unterstützen. So gab etwa Bitbay, einer der führenden Krypto-Exchanges, die sich mittlerweile in Malta niedergelassen haben, an, dass sie durch die Kündigung eines Vertrags einer polnischen Bank gezwungen waren, den Betrieb in Polen einzustellen.

Ein weiteres Problem ist natürlich das Thema Sicherheit. Immer wieder sind Hacks von Krypto-Exchanges in den Schlagzeilen und sorgen für Angst und Verunsicherung unter Tradern. Laut einem Bericht von Reuters wurden in den letzten Jahren insgesamt etwa 4 Mrd. USD aus bei zentralen Exchanges befindlichen Wallets gestohlen. Solche Hacks schaden der Exchange-Branche natürlich immens – sie halten bestehende Nutzer davon ab, weiter zu traden und verhindern, dass Interessenten überhaupt zu Tradern bzw. Nutzern werden. Wie wir im letzten Beitrag zu den Unterschieden zwischen zentralen und dezentralen Exchanges bereits erläutert haben, können dezentrale Exchanges zwar nicht leicht gehackt werden, sind allerdings umso mehr mit geringer Liquidität konfrontiert.

Ein weiteres Problem, das alle Krypto-Exchanges gleichermaßen betrifft, ist die allgemeine Volatilität von Kryptowährungen. Wie gerade Ende 2017 aber auch in den letzten Wochen beobachtbar, kann es bei Kryptowährungen schon zu Kursschwankungen von 10% pro Tag (!) oder gar noch mehr kommen. Dies stellt wiederum vor allem hohe Anforderungen an die Liquidität von Exchanges. Starke Kursschwankungen führen zu großen Ankauf- oder Verkaufsspitzen bei Tradern, denen meist nicht genügend Reserven der Exchanges gegenüberstehen. Es kommt zur “Slippage“ – Trades können womöglich nicht ausgeführt werden, Trader selbst müssen höhere Aufpreise zahlen, damit Exchanges die Slippages decken können.

Mögliche Lösungen für finanzielle und rechtliche Fragestellungen

Angesichts dieser enormen Herausforderungen für Krypto-Exchanges drängt sich natürlich die Frage auf, wie diesen begegnet werden kann. Gibt es Wege, diesen Herausforderungen Herr zu werden? Gibt es etwa Länder, in denen Krypto-Exchanges willkommen sind? Länder, in denen auf ein rechtliches Rahmenwerk gesetzt werden kann, dass Krypto-Exchanges Klarheit und Sicherheit bietet? Länder, in denen Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden der Blockchain-Technologie, Kryptowährungen und Kryptobörsen prinzipiell offen gegenüberstehen?

Die Antwortet lautet natürlich ja. Einige Länder haben ganz im Gegensatz etwa zu Chinas Ansatz eine offene und gar proaktive Haltung in der Ansiedlung und Gründung von Blockchain-Unternehmen und Krypto-Börsen gewählt. Während dies etwa auch die Schweiz und Liechtenstein erfasst, hebt sich ein Land besonders hervor: denn nur in Malta hat man mit der Einrichtung einer eigenen Lizenz-Klasse die Grundlage für eine offizielle Lizenzierung von Krypto-Börsen geschaffen. Doch noch vieles weiteres spricht für…

Malta als attraktiver Standort für Krypto-Exchanges

Die Blockchain-Insel Malta ist als Standort für Krypto-Exchanges besonders interessant. Denn die maltesische Regierung hat das Zukunftspotenzial dieser noch jungen Branche, insbesondere aber auch von Exchanges erkannt und als erste Regierung weltweit ein entsprechendes rechtliches Rahmenwerk verabschiedet. Durch 3 entsprechende Gesetzesakte, darunter den Malta Digital Innovation Authority Act und den sogenannten Virtual Financial Assets Act (VFAA), wurde hierfür die Grundlage geschaffen.

Mit dem Malta Digital Innovation Authority Act wurde eine eigene Regulierungs- und Aufsichtsbehörde für den entstehenden Bereich der Virtual Financial Assets geschaffen. Der Virtual Financial Assets Act sieht die Einführung von 4 unterschiedlichen Lizenzklassen vor, die sich hinsichtlich der erteilten Berechtigungen sowie der Investitionshöhe unterscheiden. Die VFAA Class 4 ist dabei eine speziell für Exchanges entworfene Lizenzierung, die auf großen Andrang stößt.

Um die Weichen zu stellen hat man im Rahmen des Virtual Financial Assets Act (den wir hier im Detail vorstellten) eine eigene Lizenzklasse für Exchanges vorgesehen. Inhaber einer solchen Lizenz erhalten die Bewilligung, einen Exchange für virtuelle finanzielle Vermögenswerte zu betreiben und das Geld, VFAs oder private kryptographische Schlüssel und Depot- oder Nominierungsdienste von Kunden nur im Zusammenhang mit dem Betrieb und den Aktivitäten dieses VFA-Exchanges zu halten bzw. zu kontrollieren. Wer eine solche Lizenz erwerben möchte, muss sowohl eine einmalige Antragsgebühr von 25.000€ bei einem Jahresumsatz von bis zu 1.000.000€, bzw. pro weiterer 1.000.000€ Jahresumsatz (bis zu 100.000.000€) weitere 2.500€ entrichten.

Außerdem benötigt man einen geprüften und registrierten VFA-Agent, der den Antrag unterstützen muss. Zudem sind natürlich auch die strengen Richtlinien der MIFD einzuhalten. Insgesamt sollte man für den Gesamtprozess von ersten Beratungen bis zur finalen Lizenzierung in etwa 12 Monate einräumen.

 

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