Was man mit der Fokussierung auf die Blockchain-Technologie, dem Verabschieden eines innovativen Rahmenwerks für Distributed Ledger Technology und der Organisation von Blockchain-Konferenzen geschafft hat – nämlich den Standort Malta als Blockchain Island zu positionieren – soll nun als Beispiel für eine neue Initiative dienen. Malta soll eine nationale Strategie für Artificial Intelligence – also künstliche Intelligenz – erhalten.
Silvio Schembri, Junior Minister for Financial Services, Digital Economy and Innovation nützte am 1. November die mediale Aufmerksamkeit auf dem von der maltesischen Regierung mitveranstalteten um die Formierung einer Expertengruppe zum Thema Artificial Intelligence (AI) bekanntzugeben. Nach dem Vorbild der Blockchain-Initiative soll mit Experten aus Wirtschaft, Forschung und Politik zusammengesetzte Gruppe Programme und Rahmenbedingungen erarbeiten, mit denen sich Malta als innovativer und technologiefreundlicher Standort in Sachen AI positionieren kann.
AI und Blockchain: eine vielversprechende Kombination?
Gleich nach der Ansprache von Silvio Schembri befasste sich ein hochkarätiges Expertenpanel mit möglichen Überschneidungen und Kombinationspotenzial von Blockchain und AI. Panelteilnehmer und Studiengangsleiter für AI und FinTech an der University of Malta Vince Vella wies darauf hin, dass etwa künstliche Intelligenz ohne große Unterstützung bei der aktuell womöglich größten Herausforderungen der Blockchain-Technologie – der Geschwindigkeit der Transaktionen – bieten könnte. So könnte gerade künstliche Intelligenz Wege aufzeigen, wie die Verarbeitung von Transaktionen beschleunigt werden kann.
Außerdem gelte es zu beachten, dass künstliche Intelligenz eher auf einem probabilistischen, Blockchain auf einem deterministischen Entscheidungsmodell basiere. Zudem wurde von Federated Learning gesprochen – einem neuen Ansatz des Machine Learning, bei dem Daten nicht auf einem zentralen Server zusammengetragen werden müssen, um diese als Basis für das Trainieren eines Algorithmus zu verwenden. Vielmehr könnten die Daten auf den Geräten der Nutzer verbleiben, während die Blockchain als Zugriffsmanager diene und über Token Nutzer für das Teilen ihrer Daten ent- und belohnt würden. Dies ist natürlich als Anreiz erforderlich, damit Nutzer mittels Crowdsourcing ihre Daten für das Trainieren der Algorithmen, also Machine Learning, zur Verfügung stellen.
Die Fintech-Expertin und Professorin Sally Eaves betonte die Notwendigkeit, dass es einen intensiven Austausch zwischen Branchen wie Blockchain, AI, aber auch Experten aus dem Bereich Internet of Things geben müsse, um die gemeinsamen Möglichkeiten auszuloten. Ebenso sei es erforderlich, dass die Diskussion über Blockchain und AI von Fachkreisen in die breite Öffentlichkeit gelangt, damit die Themen mehr Menschen zugänglich und erfassbar gemacht werden könnten.
Insgesamt waren sich alle Panelisten einig, dass beide Technologien großes Potenzial bieten würden, allerdings die besten Kombinationsmöglichkeiten und darauf basierende Geschäftsideen erst entwickelt werden müssten. Die Blockchain Island Malta mit florierender Blockchain-Szene und womöglich bald erstem klaren AI- Rahmenwerk könnte hierfür genau den richtigen Nährboden bieten.
Erfolgsvorlage: Positionierung als Blockchain Island
Wie man auf der Webseite der Initiative schreibt, möchte man das, was mit dem Thema Blockchain gelungen ist, jetzt auch für künstliche Intelligenz erreichen. Die Taskforce soll intensive Diskussionen mit Stakeholdern führen, um ein Bewusstsein für die größten Chancen aber auch Fragen rund um das Thema zu schaffen.
Natürlich ist auch eine der Absichten, die Wirtschaft des Landes zu stärken und diese um eine wesentliche Zukunftsbranche zu erweitern. Am Ende des Prozesses steht eine Politik beziehungsweise nationale Strategie, die sowohl ethische, sozialverantwortliche und technische Aspekte von künstlicher Intelligenz in gleichem Maße berücksichtigt.
Malta soll kurzum ein attraktiver AI-Standort werden und ausländische Investitionen in diese in den Kinderschuhen befindliche Branche generiert werden. Ebenso sollen auch Maßnahmen identifiziert werden, die von Seiten der Regierung in Gesetzgebung und Investitionen in Infrastruktur zu setzen sind, um das Ziel zu erreichen. Außerdem sollen Anwendungsfälle ermittelt werden, die die Regierung selbst nutzen kann, um bessere Services für ihre Bevölkerung bieten zu können.
Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
Die Regierung setzt mit der Wahl der Mitglieder auf intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch von Experten aus allen Bereichen der Gesellschaft. Sowohl Wissenschaftler, Politiker als auch Unternehmer mit Hintergrund im Bereich Artificial Intelligence sind in der Taskforce vertreten. Der interdisziplinäre Dialog soll helfen eine wirksame und umfassende nationale Strategie für AI zu entwickeln.
Geleitet wird die Taskforce, die unter der Kontrolle der kürzlich eingerichteten Regulierungsbehörde Malta Digital Innovation Authority (MDIA) steht, von Wayne Grixti, der auch schon im Expertenteam für die Entwicklung von Maltas Blockchain-Strategie mitgewirkt hat. Ein weiteres Mitglied ist Alexiei Dingli, PhD, der an der University of Malta zu Themen wie Virtual Reality, Deep Learning und Machine Learning forscht.
Malta Will Ein Kompetenzzentrum für AI Gründen & In Start-ups Investieren
Gleichzeitig möchte man die teils noch unentdeckten Risiken und Gefahren von AI erkunden ohne der Innovation und wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt im Wege zu stehen. Es sollen Investitionen angezogen und neue, zukunftsträchtige Jobs auf der Sonneninsel Malta entstehen.
Ebenfalls spannend: die maltesische Regierung kündigt an, an der Gründung eines Kompetenzzentrums für Forschung, Entwicklung und Anwendung von AI-Technologien zu arbeiten. Außerdem möchte man auch selbst in vielversprechende AI-Startups Investieren um von der Zukunftsbranche auch ökonomisch zu profitieren.
Um den Worten auch Taten folgen zu lassen testet die maltesische Regierung gemeinsam mit SingularityNET, dem Hersteller des vom bekannten AI-Roboter „Sophia“, einen spannenden Anwendungsfall. In einem Pilotprojekt soll ein Staatsbürgerschaftstest für AI-Roboter entwickelt werden.
Wie Silvio Schembri ausführt ist die Absicht hinter dem Pilotprojekt, herauszufinden wie gut AI-Roboter zivilrechtliche Bestimmungen und eine Staatszugehörigkeit verstehen können. Dies soll helfen rechtliche Rahmenbedingungen und Gesetze zu schaffen, mit denen das Potenzial von AI für das Wohlergehen und im Sinne der Bevölkerung genutzt werden kann.
Ob für die Gründung eines Blockchain-Startups, die Durchführung eines Initial Coin Offerings oder auch die Ansiedlung als Unternehmen, dass mit Artificial Intelligence große Innovationen schaffen und die Welt verändern möchte – Malta als kultureller Schmelztiegel und internationaler Blockchain- und bald AI-Hub ist die ideale Adresse für Unternehmen, die schon heute an der digitalen Zukunft arbeiten möchten.
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