Das Übereinkommen des Europarats über die Manipulation von Sportveranstaltungen ist ein Abkommen, welches im September 2014 von 17 Mitgliedstaaten unterzeichnet wurde. Der Vertrag hat das Ziel Absprachen bei Sportereignissen zu verhindern, aufzudecken und zu bestrafen, und um Interessenskonflikte zwischen den Sportwetten-Anbietern und den Sportorganisationen zu verhindern. Malta unterzeichnete das Abkommen allerdings nicht.
Der Staatssekretär Jose Herrera sagte nun, dass dieses Abkommen der Glücksspiel-Industrie Maltas schaden würde, da es den Betreibern, die eine Glücksspiel-Lizenz aus Malta haben verbieten würde ihre Dienste in den anderen EU-Ländern weiterhin anzubieten. Bei einem Treffen mit dem EU-Sportkommissar Tobor Navracsics fügte er hinzu, dass Malta alle notwendigen Schritte einleiten wird, um die nationalen Interessen der Online Glücksspiel-Industrie zu schützen.
Der Grund, warum Malta das Abkommen nicht unterzeichnete ist die Definition der „illegalen Sportwetten“ in dem Abkommen. Demnach sind nach dem Text Wetten illegal, wenn der Betreiber oder der Wetttyp durch die Verbraucherschutzgesetze des Landes nicht erlaubt sind. Dies würde dann bedeuten, dass die Angebote der Betreiber mit einer maltesischen Lizenz illegal wären, egal in welchem Land sich der Betreiber befindet und welche Lizenz er hat. Malta hat nun den Europäischen Gerichtshof gebeten zu bewerten, ob das Abkommen mit den anderen EU-Verträgen zu freiem Handel kompatibel ist.
Momentan scheint es, dass die EU die Zustimmung aller Mitgliedstaaten benötigt, damit das Abkommen in Kraft treten kann. Da der Vertrag aber nicht günstig für die Glücksspiel-Industrie in Malta ist, wird das Land weiterhin zu seiner Entscheidung stehen und sich weigern ihn zu unterzeichnen. Die Glücksspiel-Industrie ist der zweitgrößte Sektor und die Online Casinos, Sportwetten und anderen Online Glücksspiele generieren 10% des Bruttosozialproduktes. Auch die Beliebtheit Maltas als Gerichtsbarkeit für Glücksspiel-Lizenzen steigt weiterhin und die Glücksspiel Regulierungsbehörde stellte in 2014 25% mehr Lizenzen aus als in 2013. Die Lizenz ist nicht nur wegen der steuerlichen Vorteile Maltas beliebt, sondern auch wegen des guten Rufs, den Malta im Hinblick auf den Spielerschutz bietet.