Vergangene Woche hat der Europäische Gerichtshof (EUGH) geurteilt, dass die europäischen Mitgliedsstaaten an die Verteilung der Flüchtlinge, wie sie 2015 beschlossen wurde, gebunden sind. Besonders in der Kritik stehen osteuropäische Staaten wie Slowenien, Polen und insbesondere auch Ungarn. Sie hatten sich bisher gänzlich geweigert, Flüchtlinge aufzunehmen.
Während man in Brüssel noch über die Folgen des Urteils streitet und Ungarn sich bereits geäußert hat, dieses Urteil nicht zu akzeptieren, gibt es nur einen Staat, der die Quote bisher erfüllt hat. Und dieser Staat heißt Malta.
Nun muss ich zugeben, dass diese Quote bereits mit 131 Flüchtlingen erfüllt ist, doch gemessen an der Einwohnerzahl entspricht dies dem gleichen Anteil, wie er von den anderen Mitgliedsstaaten erfüllt werden muss.
Dies zeigt mir wieder eines: Malta versucht seinen Worten Taten folgen zu lassen. Premier Muscat hat in der Vergangenheit immer wieder auf die Verpflichtung der europäischen Staaten gegenüber den Flüchtlingen hingewiesen und mehrfach darauf gedrängt, eine gerechte Verteilung innerhalb der EU zu realisieren. Und während sich die osteuropäischen Staaten weigern, ist Malta nun der einzige Mitgliedsstaat, der die Vereinbarungen erfüllt.
Malta rettet vor seiner Küste immer wieder in Seenot geratene Flüchtlinge und nimmt diese auf. Flüchtlinge gehörten hier bereits zum Alltag, bevor man in Deutschland überhaupt so aktiv über sie gesprochen hat. Doch die Kapazitäten sind naturgemäß auf der Insel beschränkt und prozentual hat der Inselstaat bereits sehr viele Flüchtlinge aufgenommen. Aus diesem Grund sollten sich sie die europäischen Partner endlich auf einen gemeinsamen Kurs und eine politisch gewollte Aufteilung von Flüchtlingen einigen. Malta, der kleinste Mitgliedsstaat der mit dazu noch zu den jüngsten Mitgliedern zählt macht es dabei seinen großen Brüdern vor.