Es ist kein Geheimnis: Die Staaten stehen weltweit in einem Wettbewerb um niedrige Steuersätze. Spätestens seit Theresa May die Führung der Brexit Bewegung übernommen hat, ist klar, dass Großbritannien versucht, mit niedrigeren Steuersätzen die internationalen Unternehmen zum Bleiben zu bewegen. Auch Donald Trump hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, Bürokratie und Regulierung zu bekämpfen und die Steuern für Unternehmen massiv senken zu wollen. In dieser Arena um die niedrigsten Steuersätze, insbesondere bei der Körperschaftssteuer, wird mit scharfen Waffen gekämpft. Nicht ohne Grund, wie man am Beispiel Apple und Irland sieht. Es geht um Milliarden an Steuereinnahmen und es scheint so, als würde sich manche Regierung sagen: „Lieber ein Krümel von einer riesigen Torte als gar nichts.“
Oxfam-Studie erstellt Rangliste der schlimmsten Steuerparadiese weltweit
Nun hat es sich Oxfam zur Aufgabe gemacht die 15 schlimmsten Länder zu finden, die mit ihren Steuersätzen für Unternehmen besonders attraktiv sind. Hier der direkte Auszug aus der Studie:
Besonders auffällig: Nicht nur weit entfernte Ziele wie die Caymans, Singapore oder Hong Kong sind in der Liste zu finden, sondern auch einige EU Ländern stehen in der Rangliste ganz oben: Die Niederlande, die Schweiz, Irland oder Luxembourg. Allesamt bieten Unternehmen extrem niedrige Steuersätze an.
Malta ist nicht im Ranking vertreten
Nun werden sich manche Leser der Blogs wundern, warum Malta nicht in der Liste zu finden ist. Ganz einfach. Im Sinne der Studie handelt es sich bei Malta nicht um ein Steuerparadies. Natürlich beraten wir Unternehmen und Freiberufler, die Steuern sparen möchten. Jedoch führen wir unsere Beratung in den meisten Fällen im Kontext einer Wohnsitzverlagerung nach Malta durch. Grundsätzlich muss auf Malta JEDES Unternehmen 35% Körperschaftssteuer bezahlen. Malta kann mit diesem (hohen) Steuersatz kein Steuerparadies sein. Ein Rückerstattungssystem, aus dem die eigentliche Steuererleichterung resultiert, steht jedem Unternehmen offen. Es kommt hier unter anderem auf den Wohnsitz der Aktionäre an.
Warum sich trotzdem viele Unternehmer für eine Wohnsitzverlagerung nach Malta entscheiden
Die Gründe liegen auf der Hand. Ein hoher Lebensstandard mit mediterranem Lifestyle (Sonne, Meer, gutes Essen) macht die Insel attraktiv. Als Basis von der aus man seine Geschäfte auf der ganzen Welt betreiben kann. Wenn ich als Geschäftsmann ohnehin viel unterwegs bin, warum sollte ich meinen Wohnsitz nicht auf einer schönen Insel im Mittelmeer haben und parallel dazu steuerlich profitieren?