Malta ist ein Beispiel, dem gefolgt werden sollte
Am Wochenende twitterte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisatin von Europa Hans Kluge über Malta und lobte das Land für seine gesundheitlichen Maßnahmen, die im Rahmen des Coronavirus zum Schutz der Bevölkerung und zur Eindämmung des Virus ergriffen worden waren. Malta sei „auf dem richtigen Weg und ein Beispiel, dem man folgen sollte“.
Doch warum genau wird Malta explizit derart gelobt? Was macht Malta besser als andere Länder? Und was bedeutet die „Coronakrise“ für das Leben in Malta?
Auf all diese Fragen werde ich in meinem Artikel eingehen.
Hier gehts zum Twitterpost von Hans Kluge.
Umgang mit Covid-19 in Malta
Die maltesische Regierung hat bereits noch vor Ausbreitung des Virus Maßnahmen ergriffen, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. So wurden bspw. frühzeitig Personen, die aus einem gefährdeten Gebiet kamen, vorsorglich zu häuslicher Quarantäne aufgefordert. Kurze Zeit später wurden Flüge zu betroffenen Ländern gestrichen und schließlich wurde der Flughafen für Personenverkehr am 21.03 vollständig geschlossen. Restaurants, Cafes und Shoppingmalls wurden kurze Zeit später ebenfalls von der maltesischen Regierung aufgefordert geschlossen zu bleiben bzw. nur Lieferungen anzubieten. Die Schließung der Schulen und Kindergärten wurden am 12.03.2020 angekündigt und am 13.03 bzw. am 16.03 geschlossen. Letzten Donnerstag wurden dann weitere Maßnahmen verhängt, wie bspw. eine lockere Ausgangssperre für über 65-Jährige sowie gefährdete Personen und solche, die mit diesen Kontakt haben. Betroffene sollen nur noch die notwendigsten Einkäufe erledigen.
Außerdem schaffte es die maltesische Regierung innerhalb kürzester Zeit Strukturen aufzubauen wie bspw. die Essensbelieferung von Personen, die aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen oder durch Quarantäne bedingt, nicht mehr einkaufen gehen können.
Auch die Stichprobenartigen Kontrollen zur Einhaltung der Quarantäne und die angekündigten Strafen bei Missachtung (3.000 Euro) zeigten Wirkung.
Ihre bisherigen Bestrebungen sprechen für sich: Trotz der kleinen Insel und der dichten Bevölkerung verzeichnet Malta aktuell nur 156 Infizierte (Stand: 30.30.2020).
Maltesische Mentalität
Ein weiterer Grund liegt in der Mentalität der Malteser. Sie nehmen ihre Verantwortung gegenüber älteren Personen und Kranken sehr ernst und bleiben trotz bisher keiner verhängten Ausgangssperre zu Hause, machen Home-Office und erledigen nur noch die notwendigsten Einkäufe.
Geographische Lage
Einen nicht unerheblichen Anteil an den bisher geringen Fallzahlen macht die geographische Lage Maltas aus: Aufgrund der Gegebenheit, dass Malta eine Insel ist, ist es natürlich auch leichter diese von der Außenwelt „abzuschotten“ und gesundheitliche Krisen wie diese, erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Wie bereits eingangs erwähnt, hat hiervon die maltesische Regierung relativ früh im Gegensatz zu anderen Ländern Gebrauch gemacht und schränkte den Flugverkehr erst teilweise und schließlich vollständig ein.
Ökonomische Lage
Malta ist nicht nur ein wunderschönes Reiseziel mit dem saubersten Wasser Europas, sondern hat aufgrund von vielfältigen Angeboten der Regierung eine florierende Wirtschaft.
Natürlich spielen in diesem Zusammenhang die geringen Steuersätze, die Malta bietet eine Rolle. Gerade in dieser Zeit zeigt sich, dass maltesische Unternehmen durch die niedrige Effektivbesteuerung eine höhere Eigenkapitalquote als in anderen Ländern haben und damit einer solchen Krise, besser gewappnet sind, als in Ländern, in denen die Effektivbesteuerung beinahe die Hälfte des Gewinns ausmacht. Nichts desto trotz lässt die Regierung auch hier die Unternehmen nicht alleine und bereits seine Hilfe angeboten, wie bereits in diesem Artikel beschrieben ist.
Gesundheitssystem allgemein
Der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge besuchte Malta bereits im Oktober vergangenen Jahres, nachdem er für sein Amt nominiert worden war. Er lobte schon damals Maltas Regierung für das Engagement, das Gesundheitsniveau zu stärken. Das maltesische Gesundheitssystem gilt als eines der besten in Europa: Malta bietet jedem Einwohner Maltas eine gesundheitliche Grundversorgung, finanziert durch Sozialversicherungsbeiträge an. Maltas Bürger ist es außerdem möglich, neben dieser öffentlichen Gesundheitsversorgung durch das staatliche System, eine private Versicherung abzuschließen – dies ist aber nicht zwingend notwendig, da durch das staatliche System eine Grundversorgung gegeben ist. Auch ist die Ärztequote in Malta im Verhältnis zur Einwohnerzahl relativ hoch. Durch diese Gegebenheit kann die Zugänglichkeit zur adäquaten Versorgung zusätzlich gesichert werden.
Auswirkungen von COVID-19 auf das Leben in Malta
Auch wenn Malta der Krise fast nicht besser begegnen könnte, sind dennoch einige Veränderungen spürbar: Aufgrund der aktuellen Situation beschäftigen sich weniger Menschen mit dem Thema „Wohnsitzverlagerung nach Malta“ oder ähnlichem. Daraus resultierend ziehen weniger Personen nach Malta, als es sonst der Fall wäre. Außerdem sinkt die Wohnungsnachfrage der maltesischen Einwohner. Gleichzeitig wurden in der letzten Zeit jedoch viele neue Wohnungen gebaut, die gerade fertig wurden und werden. Aus volkswirtschaftlicher Sicht entsteht dadurch ein Angebotsüberhang, der eine Mietpreisreduktion nach sich zieht (siehe Abbildung).
Update 09.04.2020: Statistik: Anzahl gesunder Lebensjahre
Doch Malta verfügt nicht nur über eins der besten Gesundheitssysteme, sondern hat auch die höchste Anzahl an gesunde Lebensjahre (also die Anzahl an Jahren, die eine Person ohne Einschränkung ihrer körperlichen Aktivität lebt)! Die maltesischen Frauen liegen auf Platz eins mit 73,4 Jahren und die maltesischen Männer liegen bei 71,9. Knapp 10 Jahre über dem EU-Durchschnitt!
Hier gelangen Sie zur Quelle.
Fazit
Alles in allem geht Malta, um es in Hans Kluges Worten zu sagen, mit gutem Beispiel voran. Die Regierung reagiert schnell und die Bevölkerung folgt den Anweisungen der Regierungen.
Meiner Meinung nach zeigt sich gerade in solchen Situationen, wie gut die Regierung eines Landes ist. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich mich hier mit meiner Familie sehr gut aufgehoben und versorgt fühle und empfehle weiterhin jedem, der mich fragt, nach Malta zu ziehen. Die Maßnahmen der Regierungen zeigen, dass Malta mit den restlichen EU-Staaten sehr gut mithalten kann, wenn nicht sogar übertrifft. Außerdem gehe ich davon aus, dass die maltesische Regierung die Learnings aus dieser Krise nutzen werden, um Malta zukünftig noch sicherer zu machen, als es ohnehin schon ist. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass uns der Corona-Virus voraussichtlich noch länger beschäftigen wird, da er in Wellen erneut auftreten soll, halte ich Malta für einen sehr sicheren Ort.
Ich bin davon überzeugt, dass nach dieser Krise weiterhin viele Unternehmen Malta aufgrund der Standortvorteile wie das mediterrane Wetter oder den steuerlichen Vorzügen, die dieses Land für Unternehmen zu bieten hat, als geeigneten Firmenstandort aufsuchen werden. Deswegen rate ich all denen, die über eine Firmengründung in Malta nachdenken, gerade jetzt sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, um so noch von den „Vorteilen“, wie bspw. den geringen Mietpreisen profitieren zu können. Wenn Sie Fragen zu dieser Thematik haben, zögern Sie bitte nicht und melden sich bei uns.