Beim Launch eines ICO ist die Frage des Ziellandes elementar wichtig. Dabei spielen nicht nur technologische Gesichtspunkte eine entscheidende Rolle. Immer stärker rückt auch das rechtliche Setting in den Vordergrund. In Zeiten von hohen Finanzspekulationen sind einige Staaten besorgt und haben Digitale Währungen und deren Systeme verboten. Andere Nationen sehen den Vorteil und die Chance in den neuen Zahlungssystemen. Zu diesen Ländern zählt auch Malta.
Innovationsfördernde Maßnahmen der maltesischen Regierung
Malta wird innerhalb der Branche bereits als Blockchain Island bezeichnet. Dabei macht die Regierung keinen Hehl daraus, dass sie eine Positiv-Regulierung anstrebt und derzeit umsetzt. Wem Malta bisher kein Begriff war, mag überrascht sein, dass der kleine Insel Staat nun auf diese Weise auf der Bildfläche erscheint. Doch keinesfalls kann von einer spontanen Reaktion die Rede sein. Nein, diese „Coup“ der maltesischen Regierung war geplant und wurde in den vergangenen Jahren sorgfältig vorbereitet. Im „Malta Digital Innovation Bill“, einer Gesetzesinitiative, die sich derzeit in der zweiten Lesung im Parlament befindet, geht es um die Einrichtung einer neuen Behörde: Der Digital Innovation Authority. Dabei beschränkt sich die Regierung bewusst nicht nur auf Digitale Währungen, sondern schließt explizit digitale Innovationen ein bzw. stellt diese in den Vordergrund. Auch wenn Malta mit ca. 430.000 Einwohnern zu den kleinsten EU-Mitgliedsstaaten zählt, dauert die Verabschiedung von Gesetzen eine gewisse Zeit. So auch in diesem Fall. Im Zentrum der Innovationsinitiative stehen drei Gesetzesentwürfe (=Bills), die seit mehr als zwei Jahren vorbereitet werden. Damit ist das Vorhaben langfristig geplant und nicht erst letztes Jahr entstanden, als der Blockchain Hype seinen bisherigen Höhepunkt fand (Höchststände des Bitcoin).
Malta handelt in eigenem Interesse und möchte Infrastruktur reformieren
Malta möchte mit seiner Gesetzesinitiative Unternehmen auf die Insel bringen. Viele neue Unternehmen sind im Rahmen der Blockchain Technologie entstanden und selbst große etablierte Unternehmen gründen derzeit massenhaft Spin-Offs, da sie das Potenzial der Blockchain erkannt haben. Malta hat dabei längst erkannt, dass die Blockchain Industrie nicht nur als Wirtschaftsfaktor interessant ist. Die Regierung möchte auch konkret ihre Infrastruktur verbessern und beispielsweise den Bildungssektor und das Transportsystem mithilfe von digitalen Systemen verbessern.
Blockchain Anwendungen sind vielfältig
Die Anwendungsmöglichkeiten sind fast unendlich und auf nahezu all unsere Lebensbereiche übertragbar. In Zeiten von zunehmender Technologisierung kommunizieren bereits heute viele Geräte miteinander. Sogenannte Smart Contracts könnten über die Blockchain abgesichert werden. Insofern sollten viele Skeptiker der Blockchain nicht bloß eine Spekulationsblase um „irgendein (risikobehaftetes) Anlageprodukt“ sehen. Es geht um eine radikale Technologie, die das Potenzial besitzt, unser aller Leben zu verändern.
Malta setzt auf Regulierung und Rechtssicherheit für FinTech Startups
Nun haben viele Länder eine Regulierung von Blockchain-Technologien umgesetzt, die es Unternehmen schwierig macht diese umzusetzen. Die Motivation einer solch radikalen Regulierung kann als Angst interpretiert werden. Denn mit einer stärkeren Umsetzung Digitaler Währungen verlieren die nationalen Zentralbanken an Macht. Dennoch muss auch vor dem Risiko gewarnt werden: Im Falle eines Investments in eine Kryptowährung ist ein Totalverlust möglich. Mit den drei Anfang Juli verabschiedeten Gesetzesentwürfen zählt Malta zu den ersten Ländern der Welt, die eine Regulierung und rechtliche Ordnung ermöglichen. Das zieht bereits heute viele Unternehmen auf die Insel.
ICO auf Malta ab sofort möglich
Wer den Launch eines ICOs plant, ist in Malta an der richtigen Adresse. Wir haben auf unsere Kanzleihomepage die verschiedenen Regulierungsoptionen in einem ausführlichen Artikel dargestellt (bisher auf Englisch). Die Prüfung des White Papers oder die Erstellung eben dieses zählt zu den grundlegenden Tätigkeiten von Dr. Werner & Partner. Wir betreuen den vollständigen Lizenzierungsprozess. Unser Team aus erfahrenen Rechtsanwälten aus der Finanzindustrie sowie Anwälten, die bereits für die maltesischen Behörden tätig waren, ist rechtlich versiert und kennt die Gesetzeslage sehr genau. Bei einem ICO auf Malta ist die grundsätzliche Klassifizierung sehr wichtig. Man sollte daher bereits bei der Erstellung des White Papers einige Fehler vermeiden, die eine spätere Lizenzierung erschweren würden.